Betreff
Vorstellung der Abfallbilanz 2023
Vorlage
60/844/2024
Aktenzeichen
60 867-03
Art
Berichtsvorlage öffentlich

Nach § 5 c des Abfallgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (Landesabfallgesetz) haben die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zum 31.03. jeweils für das abgelaufene Jahr eine Bilanz über Art, Menge und Verbleib der entsorgten Abfälle einschließlich der Verwertung zu erstellen. Diese Abfallbilanz ist in geeigneter Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Abfallbilanz für das Jahr 2023 ist als Anlage beigefügt.

 

Bei den Restabfällen (Ziffer 1) ist mit 1.656,17 t gegenüber dem Vorjahr mit 1.665,68 t eine nahezu identische Abfallmenge zu verzeichnen. Bezogen auf die Menge je Einwohner ergibt sich ein leichter Rückgang der Restabfallmenge von 1,7 %. Im Jahre 2022 ergab sich pro Einwohner und Jahr eine Restabfallmenge von 114,17 kg; für 2023 hat sich die Menge auf 112,38 kg verringert.

 

Im Bereich der Bioabfallentsorgung (Ziffer 2) ist mit 2.537,54 t gegenüber dem Vorjahr mit 2.535,90 t ebenfalls eine nahezu identische Abfallmenge zu verzeichnen. Auch im Jahre 2023 ist weiterhin die Bioabfallmenge mit rd. 57 % deutlich größer als die Restabfallmenge.

 

Im Weiteren ist bei der Sperrgutentsorgung (Ziffer 5) mit 209,38 t gegenüber 211,38 t im Jahre 2022 eine Verminderung um rd. 2 t festzustellen. An insgesamt 24 Terminen wurde bei rd. 910 Haushalten Sperrmüll entsorgt. Im Bereich der Sperrgutabfuhr ist ergänzend zu berücksichtigen, dass mit Beginn des Jahres 2004 zur Umsetzung der Altholzverordnung mit einem separaten Fahrzeug das Altholz entsorgt wird. Nach dem im Jahr 2022 der Altholzanteil höher als der Sperrmüllanteil war, liegt er 2023 bei ca. 50 %,. Die separate Abfuhr des Altholzes stellt sich in etwa kostenneutral dar, da die Mehrkosten für das separate Altholzfahrzeug durch die geringeren Entsorgungsentgelte aufgefangen werden.

 

Die Gesamtmenge der häuslichen Abfälle, der Bioabfälle und des Sperrmülls belief sich in 2023 auf 4.403,09 t und ist nahezu identisch zu der Abfallmenge aus dem Vorjahresniveau von 4.412,96 t.

 

Das Entsorgungsentgelt für die Anlieferung der Restabfälle, der Bioabfälle und des Sperrmülls am Entsorgungszentrum in Ennigerloh belief sich in 2023 auf 539.080,38 € und liegt aufgrund der Entwicklung der gestiegenen Deponieentgelte über den Kosten für 2022 in Höhe von 479.263,13 €. Neben dem Entsorgungsentgelt wird seitens der AWG noch ein Sockelbetrag erhoben; dieser ist in 2022 von 11,90 €/Einwohner/Jahr auf 15,35 €/Einwohner/Jahr angehoben worden. Für 2023 wurde der Sockelbetrag wieder auf 11,90 €/Einwohner/Jahr heruntergesetzt, somit belief sich der Sockelbetrag auf insgesamt 171.907,35 €. Die Abfuhrvergütung an das Entsorgungsunternehmen (Ziffer 3) hat sich gegenüber 2022 um rd. 48.300 € auf 310.292,40 € erhöht. Hintergrund sind hier eine Preisanpassung aufgrund der Preisgleitklausel sowie eine Zunahme der Behälterzahl. 

 

Im Bereich der Altpapierverwertung (Ziffer 8) ist darauf hinzuweisen, dass dem Kreis Warendorf bzw. der Abfallwirtschaftsgesellschaft diese Aufgabe zum 01.01.2011 übertragen wurde. Im Zuge der Übernahme werden die Kosten im Bereich Sammlung und Transport von Altpapier nicht mehr weiterberechnet, sondern durch die erzielten Erlöse aus der Altpapierentsorgung ausgeglichen. Ab dem Jahr 2018 wird von der AWG eine Verwaltungskostenpauschale nicht mehr erhoben.

Die Sammelmenge ist, auch unter Berücksichtigung der caritativen Sammlungen und der Mengen des Recyclinghofes, um rd. 74 t auf 548,20 t zurückgegangen.

 

Bei den Leichtverpackungen (Ziffer 10) aus dem Dualen System bleibt festzustellen, dass die Sammelmenge in 2023 sich sowohl in der Gesamtmenge als auch einwohnerbezogen auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Hierbei ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass die Berechnung nur über die Gesamtmengen des Kreises und den Einwohnerschlüssel erfolgen kann. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Einführung der gelben Tonne in 2021 zu einem Anstieg der Sammelmenge geführt hat. 

 

Ziffer 11 zeigt die Entwicklung der Abfallmenge am Recyclinghof. Bei den Sammelmengen ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Total hat sich die Gesamtmenge gegenüber 2022 um ca. 2 % reduziert. Die Anzahl der Anlieferer liegt mit 5.929 höher als im Jahr 2022 mit 5.323. Aufgrund der geringeren Abfallmenge sind die Entsorgungskosten um rd. 150,00 € auf 62.349,40 € gesunken. Dem stehen Entgelteinnahmen in Höhe von 27.120,00 € gegenüber. Der rechnerische Zuschussbedarf liegt mit 35.229,40 € um rd. 1.600,00 € unter dem des Jahres 2022 mit 36.803,45 €. Insgesamt lässt sich damit auch für 2023 festhalten, dass der Recyclinghof weiterhin von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut angenommen wird.

 

Auch in 2023 wurde den Bürgern die Möglichkeit geboten, unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks der Sperrmüllabfuhr bzw. der Baum- und Strauchschnittabfuhr derartige Abfälle kostenlos abzugeben. Hiervon haben insgesamt 1.503 Bürger mit einer Sperrmüllmenge von rd. 3.000 m³ (2022: 1.370 Anlieferer mit rd. 2.728 m³) sowie weitere 896 Bürger mit einer Grünabfallmenge von rd. 1.790 m³ (2022: 857 Anlieferer mit rd. 1.694 m³) Gebrauch gemacht, denen somit keine entsprechenden Entgelteinnahmen gegenüberstehen.

 

Ziffer 12 zeigt die Ergebnisse der Grünabfallsammelstelle auf dem Schützenplatz in Füchtorf. Die Resonanz in 2023 liegt bezogen auf die Anlieferzahlen höher als im Vorjahr. Die Grünabfallmenge liegt knapp 3 t über der des Jahres 2022. Durch die höheren Personalkosten ist der Zuschussbedarf mit 11.271,84 € gegenüber 2022 mit 8.794,31 € deutlich gestiegen, der Zuschussbedarf je Anlieferer erhöht sich von 18,71 € auf 21,97 €. Für die Grünabfallannahmestelle gilt es ebenfalls zu berücksichtigen, dass von insgesamt 485 Bürgern Baum- und Strauchschnitt in einer Menge von rd. 970 m³ (2022: 440 Bürgern mit rd. 868,35 m³) unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks kostenlos angenommen wurde.

 

Zur Sammlung von schadstoffhaltigen Abfällen - Ziffer 13 – ist auszuführen, dass sich in 2023 die Menge der angelieferten Sonderabfälle in der Summe um rd. 53 % erhöht hat, wobei in den einzelnen Abfallfraktionen Verschiebungen festzustellen sind. Korrespondierend hierzu lagen die Kosten für 2023 mit 14.503,78 € rd. 6.000 € über denen von 2022 mit 8.488,51 €. 

Der Grund für die starke Erhöhung der Kosten ist, dass bei der Sammlung von schadstoffhaltigen Abfällen im Juni 2023 eine große Menge an Dispersionsfarben abgegeben wurden.

 

Seit Oktober 2012 wird in Zusammenarbeit mit der AWG ein kostenloser Abholservice für Elektrogeräte angeboten. An insgesamt 12 Terminen im Jahr 2023 sind bei rd. 126 Haushalten ca. 100 Elektrogroßgeräte (Herde, Kühlschränke, Waschmaschinen etc.), rd. 20 Fernseher sowie diverse Elektrokleingeräte (z. B. Staubsauger, HiFi-Anlagen, Kaffeemaschinen, Computer einschließlich Zubehör) abgeholt und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt worden.

 

Die Abfallbilanz 2023 zeigt erneut, dass von den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeiten einer umweltgerechten Verwertung und Entsorgung von Abfällen in großem Rahmen nachgefragt werden.