Nach
§ 5 c des Abfallgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (Landesabfallgesetz)
haben die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zum 31.03. jeweils für das
abgelaufene Jahr eine Bilanz über Art, Menge und Verbleib der entsorgten
Abfälle einschließlich der Verwertung zu erstellen. Diese Abfallbilanz ist in
geeigneter Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Abfallbilanz für
das Jahr 2023 ist als Anlage beigefügt.
Bei
den Restabfällen (Ziffer 1) ist mit 1.656,17 t gegenüber dem Vorjahr mit
1.665,68 t eine nahezu identische Abfallmenge zu verzeichnen. Bezogen auf die
Menge je Einwohner ergibt sich ein leichter Rückgang der Restabfallmenge von
1,7 %. Im Jahre 2022 ergab sich pro Einwohner und Jahr eine Restabfallmenge von
114,17 kg; für 2023 hat sich die Menge auf 112,38 kg verringert.
Im
Bereich der Bioabfallentsorgung (Ziffer 2) ist mit 2.537,54 t gegenüber dem
Vorjahr mit 2.535,90 t ebenfalls eine nahezu identische Abfallmenge zu
verzeichnen. Auch im Jahre 2023 ist weiterhin die Bioabfallmenge mit rd. 57 %
deutlich größer als die Restabfallmenge.
Im
Weiteren ist bei der Sperrgutentsorgung (Ziffer 5) mit 209,38 t gegenüber
211,38 t im Jahre 2022 eine Verminderung um rd. 2 t festzustellen. An insgesamt
24 Terminen wurde bei rd. 910 Haushalten Sperrmüll entsorgt. Im Bereich der
Sperrgutabfuhr ist ergänzend zu berücksichtigen, dass mit Beginn des Jahres
2004 zur Umsetzung der Altholzverordnung mit einem separaten Fahrzeug das
Altholz entsorgt wird. Nach dem im Jahr 2022 der Altholzanteil höher als der
Sperrmüllanteil war, liegt er 2023 bei ca. 50 %,. Die separate Abfuhr des
Altholzes stellt sich in etwa kostenneutral dar, da die Mehrkosten für das
separate Altholzfahrzeug durch die geringeren Entsorgungsentgelte aufgefangen
werden.
Die
Gesamtmenge der häuslichen Abfälle, der Bioabfälle und des Sperrmülls belief
sich in 2023 auf 4.403,09 t und ist nahezu identisch zu der Abfallmenge aus dem
Vorjahresniveau von 4.412,96 t.
Das
Entsorgungsentgelt für die Anlieferung der Restabfälle, der Bioabfälle und des
Sperrmülls am Entsorgungszentrum in Ennigerloh belief sich in 2023 auf
539.080,38 € und liegt aufgrund der Entwicklung der gestiegenen Deponieentgelte
über den Kosten für 2022 in Höhe von 479.263,13 €. Neben dem Entsorgungsentgelt
wird seitens der AWG noch ein Sockelbetrag erhoben; dieser ist in 2022 von
11,90 €/Einwohner/Jahr auf 15,35 €/Einwohner/Jahr angehoben worden. Für 2023
wurde der Sockelbetrag wieder auf 11,90 €/Einwohner/Jahr heruntergesetzt, somit
belief sich der Sockelbetrag auf insgesamt 171.907,35 €. Die Abfuhrvergütung an
das Entsorgungsunternehmen (Ziffer 3) hat sich gegenüber 2022 um rd. 48.300 €
auf 310.292,40 € erhöht.
Hintergrund sind hier eine Preisanpassung aufgrund der Preisgleitklausel sowie
eine Zunahme der Behälterzahl.
Im
Bereich der Altpapierverwertung (Ziffer 8) ist darauf hinzuweisen, dass dem
Kreis Warendorf bzw. der Abfallwirtschaftsgesellschaft diese Aufgabe zum
01.01.2011 übertragen wurde. Im Zuge der Übernahme werden die Kosten im Bereich
Sammlung und Transport von Altpapier nicht mehr weiterberechnet, sondern durch
die erzielten Erlöse aus der Altpapierentsorgung ausgeglichen. Ab dem Jahr 2018
wird von der AWG eine Verwaltungskostenpauschale nicht mehr erhoben.
Die
Sammelmenge ist, auch unter Berücksichtigung der caritativen Sammlungen und der
Mengen des Recyclinghofes, um rd. 74 t auf 548,20 t zurückgegangen.
Bei
den Leichtverpackungen (Ziffer 10) aus dem Dualen System bleibt festzustellen,
dass die Sammelmenge in 2023 sich sowohl in der Gesamtmenge als auch
einwohnerbezogen auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Hierbei ist grundsätzlich
zu berücksichtigen, dass die Berechnung nur über die Gesamtmengen des Kreises
und den Einwohnerschlüssel erfolgen kann. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass
die Einführung der gelben Tonne in 2021 zu einem Anstieg der Sammelmenge
geführt hat.
Ziffer
11 zeigt die Entwicklung der Abfallmenge am Recyclinghof. Bei den Sammelmengen
ist gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Total hat sich
die Gesamtmenge gegenüber 2022 um ca. 2 % reduziert. Die Anzahl der Anlieferer
liegt mit 5.929 höher als im Jahr 2022 mit 5.323. Aufgrund der geringeren
Abfallmenge sind die Entsorgungskosten um rd. 150,00 € auf 62.349,40 €
gesunken. Dem stehen Entgelteinnahmen in Höhe von 27.120,00 € gegenüber. Der
rechnerische Zuschussbedarf liegt mit 35.229,40 € um rd. 1.600,00 € unter dem
des Jahres 2022 mit 36.803,45 €. Insgesamt lässt sich damit auch für 2023 festhalten,
dass der Recyclinghof weiterhin von den Bürgerinnen und Bürgern sehr gut
angenommen wird.
Auch
in 2023 wurde den Bürgern die Möglichkeit geboten, unter Vorlage des
entsprechenden Wertschecks der Sperrmüllabfuhr bzw. der Baum- und
Strauchschnittabfuhr derartige Abfälle kostenlos abzugeben. Hiervon haben
insgesamt 1.503 Bürger mit einer Sperrmüllmenge von rd. 3.000 m³ (2022: 1.370
Anlieferer mit rd. 2.728 m³) sowie weitere 896 Bürger mit einer Grünabfallmenge
von rd. 1.790 m³ (2022: 857 Anlieferer mit rd. 1.694 m³) Gebrauch gemacht,
denen somit keine entsprechenden Entgelteinnahmen gegenüberstehen.
Ziffer
12 zeigt die Ergebnisse der Grünabfallsammelstelle auf dem Schützenplatz in
Füchtorf. Die Resonanz in 2023 liegt bezogen auf die Anlieferzahlen höher als
im Vorjahr. Die Grünabfallmenge liegt knapp 3 t über der des Jahres 2022. Durch die höheren Personalkosten ist der
Zuschussbedarf mit 11.271,84 € gegenüber 2022 mit 8.794,31 € deutlich
gestiegen, der Zuschussbedarf je Anlieferer erhöht sich von 18,71 € auf 21,97
€. Für die Grünabfallannahmestelle gilt es ebenfalls zu berücksichtigen, dass
von insgesamt 485 Bürgern Baum- und Strauchschnitt in einer Menge von rd. 970
m³ (2022: 440 Bürgern mit rd. 868,35 m³) unter Vorlage des entsprechenden
Wertschecks kostenlos angenommen wurde.
Zur
Sammlung von schadstoffhaltigen Abfällen - Ziffer 13 – ist auszuführen, dass
sich in 2023 die Menge der angelieferten Sonderabfälle in der Summe um rd. 53 %
erhöht hat, wobei in den einzelnen Abfallfraktionen Verschiebungen
festzustellen sind. Korrespondierend hierzu lagen die Kosten für 2023 mit
14.503,78 € rd. 6.000 € über denen von 2022 mit 8.488,51 €.
Der
Grund für die starke Erhöhung der Kosten ist, dass bei der Sammlung von
schadstoffhaltigen Abfällen im Juni 2023 eine große Menge an Dispersionsfarben
abgegeben wurden.
Seit
Oktober 2012 wird in Zusammenarbeit mit der AWG ein kostenloser Abholservice
für Elektrogeräte angeboten. An insgesamt 12 Terminen im Jahr 2023 sind bei rd.
126 Haushalten ca. 100 Elektrogroßgeräte (Herde, Kühlschränke, Waschmaschinen
etc.), rd. 20 Fernseher sowie diverse Elektrokleingeräte (z. B. Staubsauger,
HiFi-Anlagen, Kaffeemaschinen, Computer einschließlich Zubehör) abgeholt und
einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt worden.
Die
Abfallbilanz 2023 zeigt erneut, dass von den Bürgerinnen und Bürgern die
Möglichkeiten einer umweltgerechten Verwertung und Entsorgung von Abfällen in
großem Rahmen nachgefragt werden.