-Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 05.01.2021
-Anträge der CDU-Fraktion vom 10.03.2021 sowie der FDP-Fraktion vom 16.03.2021
Vorschlag der Verwaltung:
Zu
1.:
„Die
Fläche im südlichen Teil des alten Gerco-Geländes wird, entsprechend der Skizze
in der Anlage, mit einer Größe von 1000 m2 zur Errichtung eines
Bürgerwaldes zur Verfügung gestellt. Die Verwaltung wird beauftragt, mit der
Umsetzung der Richtlinien und der Öffentlichkeitsarbeit zu beginnen.“
Zu
2.:
„Die
‚Richtlinien über die Nutzung und Bepflanzung des Bürgerwaldes in Sassenberg‘
werden entsprechenden dem Entwurf in der Anlage beschlossen und bekanntgemacht.
Die Richtlinie tritt am auf die Bekanntmachung folgenden Tag in Kraft.“
1. Erarbeitung
geeigneter Standorte
Mit
Schreiben vom 05.01.2021 beantragte die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen die
Errichtung eines Bürgerwaldes. Mit Beschluss des Infrastrukturausschusses vom
04.03.2021 wurde die Verwaltung beauftragt, Möglichkeiten für Baumpatenschaften
vorzubereiten und geeignete Flächen vorzuschlagen.
Im
Hinblick auf geeignete Flächen für einen Bürgerwald wurden seitens der
CDU-Fraktion, mit Schreiben vom 10.03.2021, sowie der FDP-Fraktion, mit
Schreiben vom 04.03.2021, Vorschläge eingereicht. Mit dem Beschluss des
Infrastrukturausschusses vom 29.04.2021 wurde die Verwaltung beauftragt, die
Geeignetheit der in den Anträgen vorgeschlagenen Flächen zur Anlegung eines
Bürgerwaldes zu überprüfen.
Hinsichtlich der von
Herrn Ferdinand Freiherr von Korff bereitgestellten Fläche im Bereich
Ravensberger Straße/Wächterort ist festzuhalten, dass diese Fläche die von der
FDP formulierten Anforderungen nicht erfüllen kann. Insbesondere die
ortskernnahe Anbindung sowie die Möglichkeit zum Ausbau touristischer Routen
sind dort nicht gegeben. Zudem würde die Lage der Fläche dazu führen, dass
vermehrt Besucher mit dem Pkw anreisen. Die daraus resultierenden
Schadstoffemissionen konterkariert die Zielsetzung eines Bürgerwaldes. Des
Weiteren befindet sich über die stark bewucherte Fläche verteilt ein Altbestand
von ca. 40 gesunden Bäumen.
Nach Einschätzung eines
hinzugezogenen Landschaftsgärtners würde die Fläche einen erheblichen
Pflegeaufwand mit sich bringen, da der Boden mit der Traubenkirsche „verseucht“
sei. Ein durchfräsen des Bodens könne diese Problematik allerdings nicht
beheben, da ein Rest der Wurzel im Boden verbleiben und sich die Traubenkirsche
wieder ausbreiten würde. Aufgrund der enormen Wachstumsgeschwindigkeit von zwei
Metern pro Jahr würde diese neu angepflanzte Bäume stark bedrohen.
Die
weiteren durch die FDP-Fraktion vorgeschlagenen Standorte wurden durch die
Verwaltung auf deren Eignung zur Anpflanzung von Baumreihen bzw. Alleen
überprüft. Aus Sicht der Verwaltung bietet sich keine der vorgeschlagenen
Flächen für die Anlegung einer Allee in der Funktion eines Bürgerwaldes an.
Eine entsprechende detaillierte Aufschlüsselung der Gründe und Einschätzungen
der einzelnen Standorte ist als Anlage beigefügt.
Als
Alternative kommt die Fläche im südlichen Teil des alten Gerco Geländes in
Betracht. Für die Fläche ist ohnehin eine Aufforstung als Ausgleichsfläche
vorgesehen, sodass sich die Übernahme von Baumpatenschaften bzw. das Pflanzen
von Jubiläumsbäumen anbietet. Mithin handelt es sich um eine Fläche, die in
unmittelbarer Nähe zum Naturschutzgebiet Brook liegt.
2. Formulierung von Richtlinien
Für
die Übernahme einer Baumpatenschaft sollen die „Richtlinien über die Nutzung
und Bepflanzung des Bürgerwaldes in Sassenberg“ gelten, um einen verbindlichen
und nachvollziehbaren Organisationsrahmen zu schaffen.
Gegenstand
der o.g. Richtlinien sind die Zielsetzung des Projektes, der geplante
Zeitablauf, die ausgewählten Baumarten sowie die Kosten für die Übernahme einer
Baumpatenschaft. Hinsichtlich der Zielsetzung und der Auswahl der Fläche wurde
den vorangehend genannten Anträgen der Ratsfraktionen in gebotenem Maße
Rechnung getragen. Die angegebenen Kosten von rund 600 Euro pro Baum wurden in
Rücksprache mit dem Bauhof, bezüglich Anschaffungs-, Material- und
Personalkosten, für die kommenden drei Jahre ermittelt. Die Personalkosten
belaufen sich auf rund 480 Euro pro Baum, diese Kosten soll die Stadt
Sassenberg tragen. Die restlichen 120 Euro für die Anschaffungs- und
Materialkosten entrichten die Bürgerinnen und Bürger für die Übernahme einer
Baumpatenschaft. Eine Beschilderung des Baumes entsprechend der Beschreibung in
der Richtlinie ist zusätzlich zu bezahlen.
Ein
Entwurf der Richtlinie ist als Anlage beigefügt.
Ein
erster Pflanztermin kann sinnvollerweise frühestens im Oktober 2022
stattfinden.
Zuständig
für die Entscheidung ist der Infrastrukturausschuss.