Vorschlag der Verwaltung:
„1. Der Rat der Stadt Sassenberg
spricht sich für eine Beteiligung an der Bewerbung als LEADER-Region ab Herbst
2021 für die kommende Förderperiode 2023-2027 gemeinsam mit den angehörigen
Kommunen der 8Plus-Region aus, um so den Entwicklungsprozess der Region zu
sichern und auszubauen.
Die damit
verbundenen Kosten von rd. 2.000 € werden für das Jahr 2022 im Haushalt
eingestellt und zur Abrechnung der aufkommenden Kosten (Begleitung des
Bewerbungsprozesses und der Fortschreibung der Regionalen Entwicklungsstrategie
durch ein beauftragtes Büro, Öffentlichkeitsarbeit, etc.) dem Verein
8Plus-VITAL.NRW im Kreis Warendorf e.V. bereitgestellt.
2. Im Falle eines
Zuschlages durch das Land NRW zur LEADER-Region beteiligt sich die Stadt
Sassenberg an den anfallenden Kosten (Personal, Öffentlichkeitsarbeit, etc.). Die
Kosten dafür werden im Jahr 2022 für die Förderperiode 2023-2027 berechnet und
zur Verfügung gestellt.
3. Darüber hinaus
erklärt sich die Stadt Sassenberg bereit, die erarbeitete Regionale
Entwicklungsstrategie mitzutragen sowie die prozessorientierte Umsetzung aktiv
mitzugestalten und zu unterstützen.
4. Zusätzlich
stimmt der Rat der Stadt Sassenberg der Überführung der Anstellungen von Frau
Uphoff-Overhues (Regionalmanagement) in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis
seitens des Vereins 8Plus-VITAL.NRW im Kreis Warendorf e. V. zu und ist damit
einverstanden, dass die Kosten langfristig von allen beteiligten Kommunen sowie
dem Kreis zu gleichen Teilen getragen werden – unabhängig von der finanziellen
Unterstützung durch etwaige Förderprogramme.“
Die
Region setzt ihre Regionale Entwicklungsstrategie durch vielfältige Projekte
von Kommunen, Vereinen und anderen regionalen Akteuren eigenverantwortlich und
weitgehend autonom um. Hierfür stehen der Region in der Förderphase von
2017-2023 rd. 1,9 Mio. € zur Verfügung. Der Großteile davon ist bereits in 26
VITAL-Projekte in den Kommunen sowie Ortsteilen gebunden und investiert worden.
Darüber
hinaus wurden in der Region seit 2019 mit dem neuen Programm „Förderung von
Kleinprojekten zur Umsetzung der Regionalen Entwicklungsstrategie“ bereits 45
Kleinprojekte gefördert.
Seit Beginn der
Förderphase im Frühjahr 2017 konnte die Region sich stetig weiter entwickeln,
vernetzen und nachbarschaftlich mit den acht beteiligten Kommunen sowie dem
Kreis Warendorf die Regionale Entwicklungsstrategie mit einer breiten
Einbindung verschiedener Akteure umsetzen. Dabei werden die Projekte in den
fünf Handlungsfelder Soziales, Ökonomie, Ökologie, Bildung und Tourismus
entwickelt und umgesetzt. Diesen erfolgreichen Prozess möchte die Region
„8Plus-VITAL.NRW im Kreis Warendorf e.V.“ fortsetzen und sich für die kommende
LEADER-Förderperiode 2023-2027 bewerben.
Für die Bewerbung ist
eine Fortschreibung der Regionalen Entwicklungsstrategie notwendig. Die
Gebietskulisse der Region bleibt mindestens bestehen, für eine Erweiterung um
ein bis zwei Kommunen werden derzeitig Gespräche geführt.
Mit einem möglichen Zuschlag als
LEADER-Region ab 2023 stehen der Region voraussichtlich rd. 3,2 Mio. €
Fördermittel zur Verfügung, die in Projekte zur Umsetzung der Regionalen
Entwicklungsstrategie investiert werden können.
Durch
das Förderprogramm VITAL.NRW und die damit verbundene Etablierung einer
Regionalmanagement-Personalstelle wurde im Juni 2017 Frau Jana Uphoff-Overhues
als Regionalmanagerin eingestellt – die Stelle ist jedoch aufgrund der
Förderung durch VITAL.NRW bis zum 30.06.2023 befristet. Nachdem Frau
Uphoff-Overhues seit gut vier Jahren als Regionalmanagerin für die Region tätig
ist, zeigt sich, dass die Stelle auch über das Förderprogramm hinaus einen
großen Beitrag für die Kommunen leistet und daher nachhaltig angelegt sein
sollte, um die begonnenen Entwicklungen fortsetzen, ausbauen und langfristig
sicherstellen zu können. Hervorzuheben ist dabei, dass über eine
Personalkonstanz das von der Person gewonnene regionalspezifische Fachwissen
und die vertrauensvoll erarbeiteten Netzwerkstrukturen bewahrt werden können. Im
Rahmen ihrer Tätigkeit als Regionalmanagerin koordiniert, organisiert und
begleitet Frau Uphoff-Overhues den VITAL.NRW-Prozess in der 8Plus-Region im
Kreis Warendorf. Im Rahmen dessen sind bereits 26 VITAL.NRW Projekte in der
Region beschlossen, durchgeführt und zum größten Teil auch bereits vollständig
abgerechnet worden. Insgesamt konnten so rd. 1 Mio. € an Fördergeldern in die
Region geholt werden, die zur Umsetzung vielfältiger Projekte genutzt wurden.
Zudem
hat sie sich im Rahmen ihrer Arbeit ein umfassendes Netzwerk aufgebaut, welches
alle wichtigen Ebenen der Regionalentwicklung umfasst – von kommunalen Vereinen
über den Münsterland e.V. bis hin zu Fördergebern wie der Bezirksregierung. Diese
Tätigkeiten zeigen, dass ein Regionalmanagement auch außerhalb von VITAL.NRW
sowie einer möglichen weiteren LEADER-Tätigkeit sinnvoll für die Region ist,
zumal die interkommunale Zusammenarbeit in den nächsten Jahren angesichts der
begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen der Kommunen und der
gemeinsamen Herausforderungen wie dem demographischen Wandel oder der
Fachkräftesicherung immer wichtiger wird. Gleichwohl steigt dadurch die
Arbeitsbelastung in den Rathäusern, da die Koordination dieser Programme in der
Regel von den städtischen Mitarbeiten zusätzlich zu ihren regulären
Arbeitspensa übernommen werden muss. Das, und die Komplexität der
Förderprogramme führen dazu, dass nicht immer alle potenziellen Fördermittel
seitens der Kommunen ausgeschöpft werden können, um für die Entwicklung der
Region als Ganzes, aber für die einzelnen Kommunen relevante Projekte in eine
Umsetzung (Finanzierung) zu bringen.
Die
Einrichtung eines Regionalmanagements im Rahmen von VITAL.NRW hat gezeigt, dass
eine im Verein angesiedelte Stelle, die sich explizit der Koordination von
interkommunalen Prozessen widmet und sich um die Akquise von Fördermitteln
zugunsten der Regionalentwicklung kümmert, einen entscheidenden Vorteil mit
sich bringt.
Mit
der Gründung des Vereins 8Plus-VITAL.NRW im Kreis Warendorf e.V. und dem
damaligen Start als VITAL.NRW-Region hat sich der 8Plus-Vorstand zur Anstellung
eines Regionalmanagements entschieden, um die Entwicklungsstrategie der Region
langfristig und nachhaltig zu sichern und auszubauen. Auf dieser Grundlage kann
das Regionalmanagement längerfristig bei dem Verein angestellt werden,
unabhängig von einer Förderperiode oder einem bestimmten Förderprogramm.
Eine
Hochkalkulation der geplanten Kosten in Anlehnung an die aktuellen
Personalkosten einer VITAL.NRW-Regionalmanagement-Vollzeitstelle sehen wir
folgt aus:
73.800,00
€ jährlich (6.150,00 € x 12) zzgl. Fahrtkosten.
Anteilig
bei 9 beteiligten Kommunen/Kreis liegt die Jahrespauschale bei rd. 8.500,00 €
pro Jahr pro Kommune.
Zuständig für die
Beschlussfassung ist der Rat.