-Antrag der CDU-Fraktion vom 20.01.2021
Vorschlag der Verwaltung:
„Im
Zuge der Sammlung von Altpapier wird ab dem 01.01.2022 auf die Aufstellung von
Altpapiercontainern an den Depotcontainerstandorten verzichtet. Entsprechende
Alternativen stehen mit den kostenlosen Altpapiertonnen, der Möglichkeit der
kostenlosen Abgabe am Recyclinghof und den caritativen Sammlungen zur
Verfügung. Im Weiteren werden von der Abfallwirtschaftsgesellschaft alternative
Sammlungsangebote geprüft und in Abstimmung mit der Stadt der Kontakt zu den
karitativen Vereinen zu gesucht, um hier eventuell die Angebote auszuweiten. Da
die festzustellenden Verunreinigungen an den Depotcontainerstandorten in
erheblichem Umfang mit der Vorhaltung der Altpapiercontainer in Zusammenhang
stehen, dürfte deren Abzug zu einer Verbesserung der Situation führen, so dass
dies auch der Intention des Antrages der CDU-Fraktion vom 20.01.2021
entspricht.“
Die
Altpapierentsorgung ist über die öffentlich-rechtliche Vereinbarung zur Übertragung
der Sammlung und des Transportes von Altpapier gemäß § 23 des Gesetzes über
kommunale Gemeinschaftsarbeit (GkG) vom 13.10.2004 auf den Kreis Warendorf
übertragen worden. Die Einzelheiten zur Entsorgung sind über eine entsprechende
Ausführungsvereinbarung mit der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Kreises
Warendorf (AWG) geregelt.
Mit
E-Mail vom 04.11.2020 hat die AWG darauf hingewiesen, dass seitens des mit der
Sammlung des Altpapiers beauftragten Unternehmens der entsprechende Vertrag
fristgerecht zum 31.12.2021 gekündigt wurde. Von der AWG ist daher die
Neuausschreibung in 2021 in Aussicht gestellt worden. Im Weiteren hat die AWG
mit E-Mail vom 29.01.2021 mitgeteilt, dass in Kürze mit den Vorbereitungen zur
europaweiten Ausschreibung der Leistungen begonnen werde.
In
diesem Zusammenhang wird ausgeführt, dass die Stadt Warendorf mitgeteilt habe,
dass eine Abschaffung der noch vorhandenen Depotcontainer vorgesehen ist und in
Kürze hierzu ein entsprechender Beschluss eingeholt werden soll. Einer der
Gründe ist hier vor allem die zunehmende Verschmutzung der Standorte. Außerdem
sind die Depotcontainer aufgrund der veränderten Zusammensetzung des Altpapiers
immer sehr schnell gefüllt, weil die großen Verpackungskartonagen zumeist ohne
entsprechende Zerkleinerung in die Depotcontainer gegeben werden. Es fallen
dadurch zwar deutlich mehr Kartonagen an, gleichzeitig sinkt die Menge an
graphischen Papieren (Zeitungen, etc.). Insgesamt betrachtet sinkt die Menge in
den Depotcontainern. Die Sammlungskosten werden zwangsläufig stark ansteigen.
Wie aus der Tagespresse zu entnehmen war, hat zwischenzeitlich der zuständige
Ausschuss in der Stadt Warendorf den Beschluss gefasst, die Depotcontainer zur
Altpapierentsorgung ab dem 01.01.2022 nicht mehr anzubieten.
Die
AWG verweist insbesondere darauf, dass es grundsätzlich zukünftig ein Problem
darstellen wird, überhaupt einen Dienstleister für die Leerung der
Depotcontainer zu finden, weil kaum noch Depotcontainer für Altpapier
aufgestellt werden (im Kreis Warendorf gibt es sie derzeit nur noch in
Sassenberg und Warendorf) und es auch kaum noch Unternehmen gibt, die über die
entsprechenden Spezialfahrzeuge verfügen. Sollten die Überlegungen der Stadt
Warendorf zum Tragen kommen, läge mit der Sammlung über die Depotcontainer in
Sassenberg eine Insellösung vor, die im Hinblick auf die Ausschreibung und die
potentiellen Auftragnehmer problematisch ist.
Nach
Mitteilung der AWG liegt im Bereich der Stadt Sassenberg die Anschlussquote an
die Altpapiertonne bei ca. 70 %. Darüber hinaus wird von einem örtlichen
Entsorger eine Altpapiertonne angeboten, wozu jedoch keine entsprechenden
Zahlen vorliegen. Ergänzend ist von der AWG, wie für die Stadt Warendorf,
angeboten worden, alternative Sammlungsangebote zu prüfen und in Abstimmung mit
der Stadt den Kontakt zu den karitativen Vereinen zu suchen, um hier eventuell
die Angebote auszuweiten.
Die
AWG führt aus, dass es weiterhin das Ziel ist, den Städten und Gemeinden im
Kreis Warendorf die Sammlung von Altpapier auch bei sinkenden Altpapiererlösen
(gerade im letzten Jahr) kostenfrei anzubieten. Derzeit wird davon ausgegangen,
dass die jetzigen Sammlungskosten für die auch Leerung der Behälter deutlich
steigen werden. Extrem verteuern dürften sich, sofern ein Anbieter gefunden
werden kann, die Leerung der wenigen Depotcontainer.
Vor
diesem Hintergrund bittet die AWG zu prüfen, ob auch in Sassenberg auf eine
Sammlung über Depotcontainer verzichtet werden kann. Neben der flächendeckenden
Altpapiertonne besteht zusätzlich auch noch die Möglichkeit der kostenlosen
Abgabe am Recyclinghof.
Im
Hinblick auf die Bereitstellung der entsprechenden Mittel im Haushaltsplan 2020
ist mit Schreiben vom 06.07.2020 der Auftrag für die Sanierung des
Unterflur-Depotcontainerstandort Versmolder Straße /
Johann-Hinrich-Wichern-Straße mit 4 Altglas- und 2 Altpapiercontainern in
Auftrag gegeben worden. Da für die Altglas- und die Altpapiercontainer
unterschiedliche Aufnahmesysteme benötigt werden, ist das Aufnahmesystem für
die Altpapiercontainer vom Auftragnehmer neu entwickelt worden. Hierfür sind
neben den Kosten für die Behälter Entwicklungskosten in Höhe von rd. 5.500 €
angefallen. Die Auftragssumme belief sich insgesamt auf rd. 55.000 €. Seitens
der beauftragten Firma ist zugesagt worden, dass diese Entwicklungskosten im
Falle der Realisierung eines Unterflurcontainersystems an der Düsbergstraße
bzw. weiterer Standorte nicht erneut anfallen.
Soweit
nunmehr zukünftig auf die Sammlung von Altpapier über Depotcontainer verzichtet
werden soll, betrifft dies auch dieses Unterflursystem. Hier sind statt der
beiden Altpapiercontainer zwei Altglascontainer (Weiß-/Buntglas) einzubauen.
Hierfür ist mit Kosten in Höhe von 4.000 € zu rechnen.
Mit
dem als Anlage beigefügten Schreiben vom 20.01.2021 hat die CDU-Fraktion im Rat
der Stadt Sassenberg die Problematik der Verunreinigungen bei der
Altpapierentsorgung an den Depotcontainerstandorten thematisiert. Hierzu wird
beantragt, die bisherige Auswahl und Bestückung an den besonders stark und
häufig betroffenen Containerstandorten (z. B. Düsbergstraße, K+K Markt
Füchtorf) zu überprüfen.
Unter
Würdigung der von der AWG vorgetragenen Argumente und zur Entlastung der
Verschmutzungsproblematik an den Containerstandorten, wie von der CDU-Fraktion
aufgegriffen, sollte im Zuge der anstehenden Ausschreibung der
Altpapierentsorgung durch die AWG ab dem 01.01.2022 auf die Altpapiercontainer
an den Depotcontainerstandorten verzichtet werden. Mit den kostenlosen
Altpapiertonnen, der Möglichkeit der kostenlosen Abgabe am Recyclinghof sowie
der Zusage der AWG, weitere Möglichkeiten zu prüfen, sind entsprechende
Alternativen gegeben. Auch die caritativen Sammlungen können weiterhin
erfolgen. Letztlich dürfte damit auch dem Ansinnen der CDU-Fraktion Rechnung
getragen werden.
Zuständig
für die Beschlussfassung ist der Infrastrukturausschuss.