-Sachstandsbericht
Vorschlag der Verwaltung:
„Die
Verwaltung wird beauftragt, für den Spülbohrbrunnen Nr.3 einen Brunnen
anzulegen der an die vorhandene Beregnungsanlage angeschlossen wird. Zusätzlich
soll in regelmäßigen Abständen eine Situationsüberprüfung durchgeführt werden.“
Am 02.11.2018 wurden festgestellt, dass die
Beregnungsanlage kein Wasser mehr fördert. Ursache war eine defekte
Zulaufleitung zur Hessel hin. Nach Rücksprache mit der Untere Wasserbehörde
bleibt festzuhalten, dass eine direkte Wasserentnahme aus der Hessel nicht
erlaubt ist. Die Naturschutzbehörde wird für eine neue Grundwasserleitung keine
Genehmigung erteilen. Der Neuaufbau der jetzigen Beregnungspumpe mit
Bohrbrunnen wurde im Juli 2019 erstellt. Die Kosten für die Erneuerung der
Brunnenanlage incl. Beregnungspumpe beliefen sich im Jahr 2019 auf 16.492,51 €.
Die Brunnenbohrung wurde im Spülbohrverfahren durchgeführt. Das Bohrloch wird
z.Zt in einer Tiefe von 13,2m betrieben. Die Filterlänge beträgt 10m. Die
Beregnungsfläche beträgt 8000m². Der Sportplatz wird rd. 26 Wochen im Jahr
bewässert. Pro Woche beträgt dies durchschnittlich rd. 3 Stunden. In den
Hitzemonaten(Trockenzeit) kann die Beregnung des Sportplatzes (je nach
Wetterlage) länger andauern. Der Wasserverbrauch beziffere sich in den letzten
Jahren wie folgt. 2016 auf rd. 2.800 m³, 2017 auf rd. 2.100 m³, 2018 auf rd. 4.000
m³. Erbbaurechtgeber ist die Erbengemeinschaft Schücking. Die Stadt Sassenberg
hat grundstücksgleiche Rechte. Eine bauliche Veränderung muss mit dem
Erbbaurechtgeber Schücking abgestimmt werden.
Im Laufe des Beregnungszeitraumes 2020 wurde
festgestellt, dass die Grundwasserentnahme eine starke Eisenkonzentration
aufweist. Die Tornetze sowie die Werbungsbanden wurden hierdurch stark
verschmutzt. Nach Durchführung und Auswertung der Wasseranalyse des vorhandenen
Bohrloches bei der am 26.10.2020 erstellten Wasserprobe ergibt sich bei den
Messwerten ein sehr hoher Eisen-und Ammoniumgehalt. Das Analyseergebnis zeigt
hier ein Eisengehalt von 16,10 mg/l. Mit einem Eisengehalt von über 3 mg/l ist
das Wasser nicht mehr zum Gartenbewässern, Tränken oder sonstiger Nutzung
geeignet. Quelle VSR Gewässerschutz e.v.. Durch den sehr hohen Eisengehalt muss
eine Enteisungsanlage sehr groß dimensioniert werden. Es müsste ein
zusätzliches Bohrloch installiert werden incl. Pumpentechnik. Hier würden
Kosten nach einem vorliegenden Angebot von 55.005,62 € anfallen. Auch danach
kann eine Geldfärbung durch Huminstoffe nicht ausgeschlossen werden.
Hierzu wurden mit verschiedenen Fachfirmen u.a Fa.
Krützkamp GmbH, Brunnenmeisterbetrieb Fa. Hellweg Grundwasserabsenkung GmbH,
Aquaconsult GmbH, sowie Fermanox Wasseraufbereitung Abstimmungsgespräche zum
Thema Waldstadion geführt. Herrn Hellweg, Fa. Hellweg sowie Herrn Geise, Fa. Krützkamp
haben bei Bohrungen in unmittelbarer Nähe an der Elisabethstraße auch bei
geringeren Bohrtiefen von 5m bis 6m immer Eisen vorgefunden. Das Grundwasser
ist in dem Bereich eher sauerstoffarm, daher bilden sich vermehrt
Eisen(II)-Verbindungen. Im sauerstoffarmen oder
-freien Wasser gelöste farblose Eisenverbindungen werden durch Luftsauerstoff
leicht wieder zum schwer löslichen Eisen-III-Hydroxid oxidiert, was zu einer
rötlich braunen Färbung des Wassers sowie zur Ausfällung der Eisenhydroxide
führen kann. Dieser Effekt führt dazu das die Tornetze sowie die Werbebanden
eine rötlich braune Färbung aufweisen. Die Düsenköpfe sind so
eingestellt, dass nur die Rasenfläche bewässert wird. Problematisch ist hierbei
der Dunst der Bewässerungsanlage. Der Wind sorgt dafür das je nach Windstärke
und Windrichtung die Werbebanden sowie die Tore durch den eisenhaltigen Dunst
verunreinigt werden. Die Beregnungsdüsen umzustellen, sodass der Torbereich
nicht bewässert wird, würde folglich keinen Erfolg bringen. Problematisch ist
der Eisengehalt auf Dauer auch für die Beregnungsdüsen, da die Beregnungsdüsen
sich durch das Eisen kontinuierlich zusetzen werden. Da Eisen und Mangan in
gelöster Form nicht ausgefiltert werden können, muss das Wasser zur
Wasseraufbereitung mit Luftsauerstoff angereichert werden, damit wieder
Feststoffe entstehen, die dann abgeschieden werden.
Eine Kiesfilter Anlage kann nach den
Analyseergebnissen am derzeitigen Bohrloch nicht technisch betrieben werden.
Zusätzlich bleibt festzuhalten, dass eine solche Anlage einen sehr hohen
Wartungsaufwand benötigt, da der Filter regelmäßig rückgespült werden müsste
(hoher Energieverbrauch). Je nach Eisengehalt muss der Filter im Extremfall
sogar täglich rückgespült werden. Zusätzlich muss das ausgespülte Eisen und
Manganschlamm entsorgt werden. Ein Anschluss am Schmutzwasserkanal ist nicht
möglich. Demnach müsste auch der Filterkies in regelmäßigen Abständen
ausgetauscht werden.
Eine Anlage zur unterirdischen
Enteisung/Entmanganung(Fermanox-Verfahren) könnte betrieben werden. Diese
Variante ist wartungsfrei. Ein Teil des geförderten Wassers wird mit
Luftsauerstoff angereichert und über einen Bohrbrunnen unmittelbar in die
grundwasserführenden Bodenschichten (Grundwasserleiter) zurückgeführt. Dort
bildet sich durch den eingetragenen Sauerstoff eine Aufbereitungszone, in der
die gelösten Metalle Eisen und Mangan zu hochfesten Kristallen
reagieren und so aus dem Grundwasser abgeschieden werden. Diese Aufbereitung
findet statt, sobald Eisen und Mangan im zuströmenden Wasser mit dem Sauerstoff
der Aufbereitungszone in Berührung kommen. Gleichzeitig werden durch den eingetragenen
Sauerstoff auch Ammonium und Nitrit umgewandelt und so aus dem Grundwasser
entfernt.
Um alternative Standorte zu ermitteln wurde an
verschiedenen Stellen im Waldstadion Probespülungen zur groben Erkundung der
Bodenverhältnisse mit anschließender Wasseranalyse durchgeführt um Aufschluss
über mögliche Verbesserungen zu bekommen. Nach Auswertungen der Ergebnisse vom
15.01.2021 bleibt festzuhalten, das am Spülbohrbrunnen Nr.:3 geringere
Eisenkonzentrationen von 2,72 mg/l vorgefunden wurden.
Mit einem Eisengehalt von unter 3 mg/l wäre das
Wasser wieder zur Gartenbewässerung oder sonstiger Nutzung geeignet. Eine
Umstellung auf den Spülbohrbrunnen 3 wäre technisch möglich. Hierzu müsste ein
neuer Brunnen installiert werden incl. Brunnenvorschacht und Pumpentechnik.
Zusätzlich muss eine Rohrleitung (ca.100m) an die vorhandene Beregnungsanlage
angeschlossen werden. Hier würden Kosten nach einem vorliegenden Angebot von
16.048,58 € anfallen. Eine Enteisungsanlage könnte auch nach einem zeitlichen
negativen Testbetrieb installiert werden.
Alternativ kann sofort eine Enteisungsanlage
installiert werden. Durch den geringeren Eisengehalt kann eine Enteisungsanlage
deutlich kleiner dimensioniert werden. Es müssen aber zwei Bohrlöcher
installiert werden incl. Pumpentechnik. Hier würden Kosten nach einem
vorliegenden Angebot von 50.085,60 € anfallen.
Beim Bohrbloch 1 liegen die gemessenen Werte für
Eisen, Mangan und Ammonium nicht im zulässigen Bereich. Bei dem erhöhten KMnO4-Verbrauch
von 36,80 mg/l würde auch nach der Entfernung von Eisen und Mangan eine sehr
deutliche Gelbfärbung durch Huminstoffe im Wasser verbleiben, die mit
herkömmlichen Mitteln nicht entfernt werden kann. Gesundheitlich bestehen
diesbezüglich keine Bedenken. Bei dem hohen Ammoniumgehalt ist eine Enteisenung
und Entmanganung nicht mehr möglich. Beim Bohrloch 2 wurde auch bei geringeren
Tiefen von 6m die gleichen Eisenkonzentrationen gemessen wie bei dem
derzeitigen Bohrloch.
Alternativ kann die Entwässerungsanlage auf
Stadtwasser umgestellt werden. Diese Variante ist aus wirtschaftlicher Sicht
und ökologischer Sicht nicht zielführend. Die Kosten würden sich hierbei auf
ca.37.800 € belaufen. (Wasseranschlussbeitrages 27.800,00 €, Herstellungskosten
ca. 10.000 €). Hinzu kommen Gebühren von 1,10 €/m³ zuzügl. 7% MwSt.
Zur Sicherstellung einer zuverlässigen
Trinkwasserversorgung hinsichtlich der Qualität und Menge haben die
Wasserversorger einen abgestimmten Maßnahmenplan mit Eskalationsstufen zum
Entgegenwirken von Engpasssituationen eingeführt. Aufgrund verstärkten
Wetterlagen, die geprägt sind von Hitze und Trockenheit, steigt der
Trinkwasserverbrauch. Dieses wird vor allem durch den verstärkten Einsatz von
Trinkwasser zur Gartenbewässerung und für Poolbefüllungen hervorgerufen
berichten die Wasserwerke in der Region. Das Nutzungsverhalten lässt die
Spitzenbedarfe steigen, was dazu führt, dass die Infrastruktur wie
Rohrleitungen, Pumpen, Speicherbehälter, etc. an die Grenzen ihrer
Leistungskapazität gelangt. Die Wasserversorgungsunternahmen bitten daher die Bürgerinnen
und Bürger sorgsam mit dem Gut Trinkwasser umzugehen, auch um weitere Maßnahmen
möglichst zu vermeiden. In den Hitzemonaten (Trockenzeit) kann das Wasserwerk
eine Nutzung untersagen.