Betreff
Schulentwicklung - Einrichtung einer Arbeitsgruppe
- Antrag der CDU-Fraktion vom 03.04.2017
- Antrag der FDP vom 03.04.2017
Vorlage
10/435/2017
Aktenzeichen
10 211-00/221-00
Art
Beschlussvorlage öffentlich

Vorschlag der Verwaltung:

 

„Es ist eine Arbeitsgruppe ,Schulentwicklung´ unter Moderation von Bürgermeister Josef Uphoff einzurichten.

 

Die Arbeitsgruppe erhält folgende Arbeitsaufträge:

 

-     Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung für den Zeitraum bis 2025,

-     Erarbeitung eines Gebäudekonzeptes unter Berücksichtigung der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung,

-     Prüfung der Weiterentwicklung der Sekundarschule insbesondere auch, ob die Errichtung einer Gesamtschule möglich und zielführend ist.

 

Für die Arbeitsgruppe werden folgende Mitglieder bestellt:

 

-     je ein Vertreter/in der örtlichen Grundschulen,

-     je zwei Vertreter/innen der im Rat vertretenen Fraktionen,

-     ein Vertreter der FDP,

-     der Vorsitzende des Sozial-, Jugend-, Kultur-, Sport- und Schulausschusses,

-     StOVR Martin Kniesel

-     städt. Mitarbeiter André Depenwisch.

 

Die Benennung bzw. Entsendung der Vertreter/innen der Schulen und Ratsfraktionen/FDP erfolgt durch diese selbst.


Auf Grund rückgängiger Geburtenzahlen und einem konstant hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sich als weiterführende Schule für das Gymnasium entschieden, ergab sich in den Jahren 2010/2011 die Notwendigkeit, die Situation der weiterführenden Schulen der Stadt Sassenberg und deren weiteren Entwicklung zu überdenken. Im Rahmen einer Arbeitsgruppe wurde seinerzeit zunächst die Einrichtung einer Gemeinschaftsschule als Schulversuch und auf Grund der Auswirkung des 6. Schulrechtsänderungsgesetzes die Einrichtung einer Sekundarschule geprüft. Lt. Beschlüssen des Rates vom 13.10.2011 -Pkt. 9 d. N.- und 16.12.2011  -Pkt. 8 d. N.-  wurde einstimmig beschlossen, zum Schuljahr 2012/2013 errichtet die Stadt Sassenberg eine Sekundarschule als gebundene Ganztagsschule in teilintegrierter Form. Ziel war die Errichtung einer sechszügigen Sekundarschule mit einem zweizügigen Teilstandort in Beelen. Wie bekannt konnte an dem Teilstandort Beelen die notwendige Zahl der Schülerinnen und Schüler nicht erreicht werden, so dass letztlich die Sekundarschule zum Schuljahr 2012/2013 fünfzügig mit 128 Schülerinnen und Schülern ihren Betrieb aufnahm.

 

Die Sekundarschule wird als integrierte Schulform der Sekundarstufe I in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 geführt. D. h. alle Schülerinnen und Schüler der Schulform des gegliederten klassischen Schulsystems, d. h. Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten werden gemeinsam unterrichtet. Gleichzeitig ist die Sekundarschule eine inklusive Schule, d. h. Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf nehmen am Unterricht teil.

 

Die Sekundarschule ist eine Schule im Ganztagsbetrieb. An drei Tagen in der Woche (montags, mittwochs und donnerstags) wird bis 15:35 Uhr unterrichtet. Mit dem Aufwachsen der Sekundarschule ist das Auslaufen der Hauptschule (erweiterte Ganztagsschule) und der Realschule verbunden. Seit dem Schuljahr 2015/2016 nutzen alle drei Schulformen das Gebäude der städtischen Realschule. Die Hauptschule und die Realschule laufen zum 31.07.2017 aus.

 

Für Schulen im Ganztagsbetrieb sowie Schulen mit Übermittagbetreuung (Realschule) ist nach der einschlägigen Erlasslage durch den Schulträger als Sachkostenträger ein Mittagessen anzubieten. Im Zuge der Umwandlung der Hauptschule zu einer erweiterten Ganztagsschule wurde am Standort Im Herxfeld eine Mensa eingerichtet. Am Standort der städtischen Realschule wurde ebenfalls eine Mensa, allerdings auf Grund der zu erwartenden geringeren Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die am Mittagessen teilnehmen, mit einer Standard Küchenvariante (Küchenzeile) errichtet.

 

Im Zuge des Umzuges der Hauptschule ergab sich bereits das Problem der Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit einem Mittagessen im Rahmen des Bestandes der Mensa am Standort der städtischen Realschule. Mit dem Aufwachsen der Sekundarschule im Gebäude der bisherigen Realschule (Sekundarschule Haus 2) verstärkte sich dieses Problem. Der aktuelle Betrieb der Mensa Haus 2 stellt ein Provisorium dar.

 

In Absprache mit der Schulleitung der Sekundarschule und nach Prüfung durch die Verwaltung wurde eine Erweiterung der Mensa um ein Wirtschaftsgebäude geplant und den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt. Die Entscheidung hierüber steht noch aus.

 

Gleichzeitig wurde von der St. Nikolaus-Schule ein Bedarf für eine räumliche Erweiterung zur Betreuung der Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Programms „Sichere Schule acht bis ein“ (Bis-Mittag-Betreuung) angemeldet, da die bisherigen Räumlichkeiten im Raphaels-Kindergarten wegen der Umwandlung in ein Übergangsheim für Flüchtlinge nicht mehr zur Verfügung stehen und die vorübergehende Betreuung der Schülerinnen und Schüler im Mehrzweckraum der St. Nikolausschule nicht den pädagogischen und organisatorischen Anforderungen entspricht.

 

Auch hier wurden in Abstimmung mit der Schulleitung Pläne für eine Erweiterung erarbeitet und den politischen Gremien zur Entscheidung vorgelegt.

 

Unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten der Stadt Sassenberg wurde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das Haushaltsjahr 2017 durch die Verwaltung vorgeschlagen, die Erweiterung der Mensa am Standort II um ein Wirtschaftsgebäude im Jahr 2017 und die Erweiterung der St. Nikolaus-Schule um Räume für die „Bis-Mittag-Betreuung“ im Jahr 2018 vorzusehen.

 

Eine endgültige Entscheidung über die Durchführung der Maßnahmen wurde bislang nicht getroffen. Die Notwendigkeit beider Maßnahmen wurde vielfach beraten und kontrovers diskutiert.

 

Nach Vorliegen der Anmeldezahlen der Sekundarschule für das Schuljahr 2017/2018 (zurzeit liegen 80 Anmeldungen vor) und vor dem Hintergrund stagnierender Geburtenzahlen wird von der CDU-Fraktion und der FDP die zukünftige Schulentwicklung und der räumliche Bedarf hinterfragt. Die CDU-Fraktion beantragt die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, um die Situation zu besprechen und die Schulen zukunftssicher und zukunftsorientiert zu machen. Die FDP beantragt die Einrichtung einer „Arbeitsgruppe Schulentwicklung“ mit dem weitergehenden Ziel, die Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln.

 

Beide Anträge haben um Ziel, die Schulen insbesondere die einzige weiterführende Schule vor Ort zu stärken und somit den Standort Sassenberg für Familien mit Kindern attraktiv zu halten. Es erscheint daher auch aus Sicht der Verwaltung sinnvoll, die Gesamtsituation in einer Arbeitsgruppe zu beraten.