- Antrag der CDU-Fraktion vom 03.04.2017
- Antrag der FDP vom 03.04.2017
Vorschlag der Verwaltung:
„Es ist eine Arbeitsgruppe ,Schulentwicklung´ unter
Moderation von Bürgermeister Josef Uphoff einzurichten.
Die Arbeitsgruppe erhält folgende Arbeitsaufträge:
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Fortschreibung
der Schulentwicklungsplanung für den Zeitraum bis 2025,
-
Erarbeitung eines
Gebäudekonzeptes unter Berücksichtigung der Fortschreibung der Schulentwicklungsplanung,
-
Prüfung der
Weiterentwicklung der Sekundarschule insbesondere auch, ob die Errichtung einer
Gesamtschule möglich und zielführend ist.
Für die Arbeitsgruppe werden folgende Mitglieder
bestellt:
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je ein
Vertreter/in der örtlichen Grundschulen,
-
je zwei
Vertreter/innen der im Rat vertretenen Fraktionen,
-
ein Vertreter der
FDP,
-
der Vorsitzende
des Sozial-, Jugend-, Kultur-, Sport- und Schulausschusses,
-
StOVR Martin
Kniesel
-
städt.
Mitarbeiter André Depenwisch.
Die Benennung bzw. Entsendung der Vertreter/innen der
Schulen und Ratsfraktionen/FDP erfolgt durch diese selbst.
Auf Grund rückgängiger Geburtenzahlen und einem
konstant hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern, deren Eltern sich als
weiterführende Schule für das Gymnasium entschieden, ergab sich in den Jahren
2010/2011 die Notwendigkeit, die Situation der weiterführenden Schulen der
Stadt Sassenberg und deren weiteren Entwicklung zu überdenken. Im Rahmen einer
Arbeitsgruppe wurde seinerzeit zunächst die Einrichtung einer
Gemeinschaftsschule als Schulversuch und auf Grund der Auswirkung des 6.
Schulrechtsänderungsgesetzes die Einrichtung einer Sekundarschule geprüft. Lt.
Beschlüssen des Rates vom 13.10.2011 -Pkt. 9 d. N.- und 16.12.2011 -Pkt. 8 d. N.- wurde einstimmig beschlossen, zum Schuljahr
2012/2013 errichtet die Stadt Sassenberg eine Sekundarschule als gebundene
Ganztagsschule in teilintegrierter Form. Ziel war die Errichtung einer
sechszügigen Sekundarschule mit einem zweizügigen Teilstandort in Beelen. Wie
bekannt konnte an dem Teilstandort Beelen die notwendige Zahl der Schülerinnen
und Schüler nicht erreicht werden, so dass letztlich die Sekundarschule zum
Schuljahr 2012/2013 fünfzügig mit 128 Schülerinnen und Schülern ihren Betrieb aufnahm.
Die Sekundarschule wird als integrierte Schulform der
Sekundarstufe I in den Jahrgangsstufen 5 bis 10 geführt. D. h. alle
Schülerinnen und Schüler der Schulform des gegliederten klassischen
Schulsystems, d. h. Hauptschüler, Realschüler und Gymnasiasten werden gemeinsam
unterrichtet. Gleichzeitig ist die Sekundarschule eine inklusive Schule, d. h.
Schülerinnen und Schüler mit und ohne Förderbedarf nehmen am Unterricht teil.
Die Sekundarschule ist eine Schule im Ganztagsbetrieb.
An drei Tagen in der Woche (montags, mittwochs und donnerstags) wird bis 15:35
Uhr unterrichtet. Mit dem Aufwachsen der Sekundarschule ist das Auslaufen der
Hauptschule (erweiterte Ganztagsschule) und der Realschule verbunden. Seit dem
Schuljahr 2015/2016 nutzen alle drei Schulformen das Gebäude der städtischen
Realschule. Die Hauptschule und die Realschule laufen zum 31.07.2017 aus.
Für Schulen im Ganztagsbetrieb sowie Schulen mit
Übermittagbetreuung (Realschule) ist nach der einschlägigen Erlasslage durch
den Schulträger als Sachkostenträger ein Mittagessen anzubieten. Im Zuge der
Umwandlung der Hauptschule zu einer erweiterten Ganztagsschule wurde am
Standort Im Herxfeld eine Mensa eingerichtet. Am Standort der städtischen
Realschule wurde ebenfalls eine Mensa, allerdings auf Grund der zu erwartenden
geringeren Anzahl von Schülerinnen und Schülern, die am Mittagessen teilnehmen,
mit einer Standard Küchenvariante (Küchenzeile) errichtet.
Im Zuge des Umzuges der Hauptschule ergab sich bereits
das Problem der Versorgung der Schülerinnen und Schüler mit einem Mittagessen
im Rahmen des Bestandes der Mensa am Standort der städtischen Realschule. Mit
dem Aufwachsen der Sekundarschule im Gebäude der bisherigen Realschule
(Sekundarschule Haus 2) verstärkte sich dieses Problem. Der aktuelle Betrieb
der Mensa Haus 2 stellt ein Provisorium dar.
In Absprache mit der Schulleitung der Sekundarschule
und nach Prüfung durch die Verwaltung wurde eine Erweiterung der Mensa um ein
Wirtschaftsgebäude geplant und den politischen Gremien zur Entscheidung
vorgelegt. Die Entscheidung hierüber steht noch aus.
Gleichzeitig wurde von der St. Nikolaus-Schule ein
Bedarf für eine räumliche Erweiterung zur Betreuung der Schülerinnen und
Schüler im Rahmen des Programms „Sichere Schule acht bis ein“
(Bis-Mittag-Betreuung) angemeldet, da die bisherigen Räumlichkeiten im
Raphaels-Kindergarten wegen der Umwandlung in ein Übergangsheim für Flüchtlinge
nicht mehr zur Verfügung stehen und die vorübergehende Betreuung der
Schülerinnen und Schüler im Mehrzweckraum der St. Nikolausschule nicht den
pädagogischen und organisatorischen Anforderungen entspricht.
Auch hier wurden in Abstimmung mit der Schulleitung
Pläne für eine Erweiterung erarbeitet und den politischen Gremien zur
Entscheidung vorgelegt.
Unter Berücksichtigung der finanziellen Möglichkeiten
der Stadt Sassenberg wurde im Rahmen der Haushaltsplanberatungen für das
Haushaltsjahr 2017 durch die Verwaltung vorgeschlagen, die Erweiterung der
Mensa am Standort II um ein Wirtschaftsgebäude im Jahr 2017 und die Erweiterung
der St. Nikolaus-Schule um Räume für die „Bis-Mittag-Betreuung“ im Jahr 2018
vorzusehen.
Eine endgültige Entscheidung über die Durchführung der
Maßnahmen wurde bislang nicht getroffen. Die Notwendigkeit beider Maßnahmen
wurde vielfach beraten und kontrovers diskutiert.
Nach Vorliegen der Anmeldezahlen der Sekundarschule
für das Schuljahr 2017/2018 (zurzeit liegen 80 Anmeldungen vor) und vor dem
Hintergrund stagnierender Geburtenzahlen wird von der CDU-Fraktion und der FDP
die zukünftige Schulentwicklung und der räumliche Bedarf hinterfragt. Die
CDU-Fraktion beantragt die Einrichtung einer Arbeitsgruppe, um die Situation zu
besprechen und die Schulen zukunftssicher und zukunftsorientiert zu machen. Die
FDP beantragt die Einrichtung einer „Arbeitsgruppe Schulentwicklung“ mit dem weitergehenden
Ziel, die Sekundarschule in eine Gesamtschule umzuwandeln.
Beide Anträge haben um Ziel, die Schulen insbesondere
die einzige weiterführende Schule vor Ort zu stärken und somit den Standort Sassenberg
für Familien mit Kindern attraktiv zu halten. Es erscheint daher auch aus Sicht
der Verwaltung sinnvoll, die Gesamtsituation in einer Arbeitsgruppe zu beraten.