Meine sehr
verehrten Damen und Herren,
die Tagesordnung
für die heutige Sitzung des Rates sieht einen größeren Block vor, der Themen
des Haushalts- und Rechnungswesens unserer Stadt zum Inhalt hat. Ich freue
mich, Ihnen jetzt als Erstes den Entwurf des Jahresabschlusses für das
Haushaltsjahr 2014 zuleiten zu dürfen. Gleich im Anschluss steht dann die
Genehmigung von Haushaltsüberschreitungen zur Tagesordnung, bevor wir Ihnen
schließlich Informationen zur Haushaltsausführung 2015 geben werden.
Bei allen
Tagesordnungspunkten wird auch die Gewerbesteuer anzusprechen sein. Das
tatsächliche Gewerbesteueraufkommen des abgelaufenen Haushaltsjahres liegt
deutlich über unseren Erwartungen, das heißt über dem gebildeten
Haushaltsansatz 2014. Auch für das laufende Jahr 2015 durfte ich Ihnen schon
wiederholt sehr erfreuliche Gewerbesteuerzahlen zur Kenntnis geben, wohl wissend,
dass es sich bis zum letzten Veranlagungstermin des Jahres um Momentaufnahmen
handelt.
Bei den
grundsätzlich schwierigen Rahmenbedingungen für unseren Haushalt bin ich
sehr froh, dass die Gewerbesteuer sich
sowohl im Jahr 2014 als auch bislang im Jahr 2015 mit einigem Vorsichtsabstand
deutlich über dem Haushaltsansatz bewegt hat bzw. bewegt. Wir dürfen alle die
Daumen drücken, dass diese Entwicklung weiter anhält. Einen Dank richte ich bei
dieser Gelegenheit gerne an die heimischen Betriebe, Unternehmerinnen und
Unternehmer, die durch ihr erfolgreiches Handeln diese Verbesserungen bei den
städtischen Gewerbesteuererträgen erwirtschaftet haben.
Meine Damen und
Herren,
wie Sie wissen,
war der Haushalt 2014 mit einem sehr hohen Defizit in Höhe von 2.240.340,00
Euro geplant. Wir mussten bei der Planaufstellung davon ausgehen, dass dieser
Fehlbetrag die vollständige Inanspruchnahme der Ausgleichsrücklage und darüber
hinaus einen teilweisen Abbau der allgemeinen Rücklage erfordert. Entsprechend
sah die Haushaltssatzung 2014 die Buchung von Teilbeträgen des Fehlbetrages in
Höhe von 1.500.000,00 Euro zu Lasten der Ausgleichsrücklage bzw. 740.340,00
Euro zu Lasten der allgemeinen Rücklage vor.
Es war trotz
verschiedener deutlicher Verbesserungen in der Haushaltsausführung nicht
vermeidbar, das Haushaltsjahr 2014 mit einem erheblichen Fehlbetrag
abzuschließen: das Jahresergebnis 2014 schließt mit - 926.677,78 Euro. Das ist
gegenüber dem Plandefizit aber immerhin eine deutliche Minderung um
1.313.662,22 Euro.
Im Folgenden
möchte ich Ihnen gerne darstellen, wie diese Minderung des Defizits zu Stande
kam. Es gab in der Haushaltsausführung im Vergleich zur Planung verschiedene
größere Verbesserungen, aber auch Verschlechterungen.
Die folgende
Tabelle weist in tausend Euro (TEUR) alle Abweichungen zwischen Ergebnisplanung
und -rechnung aus. Nur auf die höchsten Abweichungen möchte ich jetzt eingehen,
das sind die Verbesserung bei den Steuern und ähnlichen Abgaben um ca. 0,9 Mio.
Euro, die Verbesserung bei den Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen um
ca. 0,3 Mio. Euro, die Verbesserung bei den Transferaufwendungen um ebenfalls
ca. 0,3 Mio. Euro sowie die Verschlechterung bei den sonstigen ordentlichen
Aufwendungen um ca. 0,2 Mio. Euro. Ausführliche Erläuterungen enthalten
wiederum vor allem der Anhang und der Lagebericht zum Jahresabschluss, auf die
ich an dieser Stelle verweisen darf. Hier finden Sie auch die folgenden
Tabellen wieder.
Position
Ergebnisplan/-rechnung |
Ansatz 2014 (in
TEUR) |
Ergebnis 2014 (in TEUR) |
Abweichung (in
TEUR) |
Steuern und ähnliche Abgaben |
12.686 |
13.604 |
918 |
+Zuwendungen und allgemeine Umlagen |
5.805 |
5.672 |
-133 |
+Sonstige Transfererträge |
70 |
115 |
45 |
+Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte |
2.508 |
2.405 |
-103 |
+Privatrechtliche Leistungsentgelte |
279 |
384 |
105 |
+Kostenerstattungen und Kostenumlagen |
456 |
467 |
11 |
+Sonstige ordentliche Erträge |
648 |
783 |
135 |
-Personalaufwendungen |
-5.936 |
-5.904 |
32 |
-Versorgungsaufwendungen |
-341 |
-463 |
-122 |
-Aufw. für Sach- und Dienstleistungen |
-4.650 |
-4.355 |
295 |
-Bilanzielle Abschreibungen |
-2.728 |
-2.710 |
18 |
-Transferaufwendungen |
-9.700 |
-9.414 |
286 |
-Sonstige ordentliche Aufwendungen |
-1.204 |
-1.390 |
-186 |
+Finanzerträge |
76 |
21 |
-55 |
-Zinsen und sonstige Finanzaufwendungen |
-209 |
-142 |
67 |
=Ergebnis |
-2.240 |
-927 |
1.313 |
Die ausgewiesene
positive Abweichung bei den Steuern und ähnlichen Abgaben ist - wie schon
angeführt - zum weitaus größten Teil auf das Mehraufkommen aus der
Gewerbesteuer zurückzuführen. Die Veranlagungen einschließlich
Nachveranlagungen für Vorjahre führten hier zu einem Plus in Höhe von ziemlich
genau 1,0 Mio. Euro bei einem Ansatz in Höhe von 4,5 Mio. Euro. Bei anderen
Teilpositionen unter den Steuern und ähnlichen Abgaben sind auch Mindererträge
entstanden, etwa beim Gemeindeanteil an der Einkommensteuer in Höhe von ca. 109
tausend Euro.
Zu den
Minderaufwendungen für Sach- und Dienstleistungen gegenüber der Planung sind
als verbessernde Faktoren zwei größere Aufwandsbereiche besonders zu erwähnen.
Zum einen fielen die Bewirtschaftungsaufwendungen für die städtischen
Liegenschaften um etwa 112 tausend Euro geringer aus, was u. a. auf
Minderbedarfe für den Energiebezug zurückzuführen ist. Zum anderen sind ca. 103
tausend Euro weniger Planungs- und Vermessungskosten als erwartet angefallen.
Bei den
Transferaufwendungen ergaben sich aus unterschiedlichen Gründen verschiedene
größere Verbesserungen und Verschlechterungen: in Folge des höheren
Gewerbesteueraufkommens waren ca. 163 tausend Euro zusätzlich an
Gewerbesteuerumlagen zu erbringen. Für Leistungen im Rahmen der Unterbringung
und Betreuung von Flüchtlingen und Asylbewerbern ergab sich ein Mehrbedarf von
etwa 91 tausend Euro gegenüber dem bereits angehobenen Ansatz. Bei der Kreisumlage
einschließlich der Jugendamtsumlage wurde der Ansatz um ca. 71 tausend Euro
unterschritten. Durch die im Jahr 2014 nicht umgesetzte Renaturierung der Bever
im Bereich Harkotten entfiel eine entsprechende Mittelinanspruchnahme in Höhe
von 320 tausend Euro. Im Produkt „Unterhaltung von Straßen, Wegen und Plätzen“
war der Mittelbedarf für Transferaufwendungen ebenfalls geringer als
angenommen, und zwar um ca. 99 tausend Euro, hier insbesondere im Hinblick auf
das Straßenbeleuchtungsprogramm und die noch nicht realisierte Querungshilfe an
der Füchtorfer Straße. Weil im letzten Jahr die Projekte „Renaturierung der
Bever“ und „Querungshilfe Füchtorfer Straße“ noch nicht realisiert wurden,
reduzierten sich spiegelbildlich zu den Aufwendungen auch die Erträge, denn
auch der Abruf von entsprechenden Zuwendungen bzw. Kostenerstattungen fiel
natürlich aus. Die Maßnahmen wurden - wie Sie wissen - im laufenden Haushalt
neu veranschlagt.
Für den im
Plan/Ist-Vergleich gegebenen Mehrbedarf bei den sonstigen ordentlichen
Aufwendungen ist als besonders ausschlaggebend die Absetzung und die
Wertberichtigung von Forderungen zu erwähnen. Über den pauschal angesetzten
Korrekturbedarf hinaus ist diesbezüglich ein Aufwand in Höhe von rd. 219
tausend Euro entstanden. Weiter haben sich die Aufwendungen für Steuern und
Versicherungen um ca. 81 tausend Euro erhöht, wobei zu erfüllende
Umsatzsteuerverpflichtungen für die Entsandung des Feldmarksees einschließlich
Sandverkauf besonders relevant waren; hierfür wurde eine Rückstellung gebildet.
Ein in Höhe von rd. 40 tausend Euro geringerer Mittelbedarf bestand
demgegenüber bei den Aufwendungen für ehrenamtliche Tätigkeiten, insbesondere
weil für den Umlegungsausschuss einschließlich Geschäftsführung entsprechend
dem Fortgang des Umlegungsverfahrens „Südlich der Lohmannstraße“ eine
Beanspruchung von Haushaltsmitteln noch nicht in dem angenommenen Umfang
erforderlich war. Bei den Geschäftsaufwendungen ergaben sich verschiedene
Plan/Ist-Abweichungen, die im Saldo zu einer Verbesserung in Höhe von etwa 41
tausend Euro führten.
Meine Damen und
Herren,
nun ein kurzer
Blick auf die zweite wichtige Haushaltskomponente, die Finanzplanung bzw.
-rechnung, die die Liquiditätszu- und -abflüsse deutlich werden lässt.
Position
Finanzplan/-rechnung |
Ansatz 2014 (in
TEUR) |
Ergebnis 2014 (in
TEUR) |
Abweichung (in
TEUR) |
Steuern und ähnliche Abgaben |
12.620 |
13.335 |
715 |
+Zuwendungen und allgemeine Umlagen |
4.567 |
4.202 |
-365 |
+Sonstige Transfereinzahlungen |
70 |
115 |
45 |
+Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte |
1.584 |
1.535 |
-49 |
+Privatrechtliche Leistungsentgelte |
277 |
389 |
112 |
+Kostenerstattungen und Kostenumlagen |
456 |
476 |
20 |
+Sonstige Einzahlungen |
645 |
723 |
78 |
+Zinsen und sonstige Finanzeinzahlungen |
76 |
100 |
24 |
-Personalauszahlungen |
-5.709 |
-5.703 |
6 |
-Versorgungsauszahlungen |
-378 |
-369 |
9 |
-Ausz. für Sach- und Dienstleistungen |
-5.273 |
-4.617 |
656 |
-Zinsen und sonstige Finanzauszahlungen |
-209 |
-153 |
56 |
-Transferauszahlungen |
-9.773 |
-9.357 |
416 |
-Sonstige Auszahlungen |
-1.115 |
-928 |
187 |
+Zuwendungen für Investitionsmaßnahmen |
1.194 |
1.237 |
43 |
+Einz. aus der Veräußerung von Sachanl. |
40 |
6 |
-34 |
+Einz. aus der Veräußerung v. Finanzanl. |
0 |
0 |
0 |
+Einz. aus Beiträgen und Entgelten |
705 |
206 |
-499 |
-Ausz. f. Erwerb von Grundstücken u. Geb. |
-189 |
-121 |
68 |
-Ausz. f. Baumaßnahmen |
-2.211 |
-1.128 |
1.083 |
-Ausz. f. Erwerb v. bewegl. Anlageverm. |
-1.002 |
-507 |
495 |
-Ausz. f. d. Erwerb v. Finanzanlagen |
-55 |
-55 |
0 |
-Sonstige Investitionsauszahlungen |
0 |
-12 |
-12 |
+Aufnahme und Rückflüsse von Darlehen |
1.515 |
0 |
-1.515 |
+Aufn. von Kred. zur Liquiditätssicherung |
0 |
0 |
0 |
-Tilgung und Gewährung von Darlehen |
-374 |
-373 |
1 |
-Tilgg. von Kred. zur Liquiditätssicherung |
0 |
0 |
0 |
=Änderung des
Finanzmittelbestandes |
-2.539 |
-999 |
1.540 |
Auch hier zum
vollständigen Überblick die Tabelle mit allen Positionen des Haushalts. Näher
eingehen möchte ich wiederum nur auf die größeren Plan/Ist-Abweichungen.
Im konsumtiven
Bereich ergab sich zunächst bei den Einzahlungen aus Steuern und ähnlichen
Abgaben eine Verbesserung um ca. 715 tausend Euro. Wie bei der
Ertragskomponente ist auch hier der Mehrbetrag auf das erhöhte
Gewerbesteueraufkommen zurückzuführen.
Die Einzahlungen
aus Zuwendungen und allgemeinen Umlagen fielen um ca. 365 tausend Euro geringer
aus als geplant. Damit ist die negative Planabweichung in der Finanzkomponente
deutlicher ausgeprägt als in der entsprechenden Ergebniskomponente. Das liegt
daran, dass sowohl in größerem Umfang Einzahlungen ausgefallen sind, die auch
gleichzeitig als Ertrag geplant waren, etwa die schon erwähnten Zuweisungen für
die Renaturierungsmaßnahme an der Bever. Nur in der Ergebniskomponente ergaben
sich aber auch höherbetragliche Verbesserungen, die nicht gleichzeitig zu
Einzahlungen führten, z. B. der Einsatz von angesparten Mitteln aus der Schul-
und Bildungspauschale für die Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen in der
kleinen Herxfeldhalle.
Auch bei den
Auszahlungen für Sach- und Dienstleistungen zeigt der Vergleich von Plan und
Ist deutliche Verbesserungen, die sogar über die Verbesserungen in der
zugehörigen Ergebniskomponente hinausgehen. Ein wesentlicher Faktor hier ist,
dass in geringerem Umfang bzw. mit geringerem Auszahlungsvolumen Maßnahmen
durchgeführt worden sind, für die in Vorjahren Rückstellungen gebildet worden
waren. Beispiele sind die 2014 zeitlich zurückgestellte Sanierung des
Lehrertraktes und die Fassadensanierung des ehemaligen Hauptschulgebäudes.
Bei den
Transferauszahlungen ist es ebenfalls so, dass die Verbesserungen deutlich über
die Verbesserungen bei den zugehörigen Transferaufwendungen hinausgehen.
Ursächlich sind hier im Wesentlichen zwei Geschäftsvorfälle: für Leistungen
nach dem Asylbewerberleistungsgesetz wurde eine Rückstellung für eine
voraussichtliche Erstattungspflicht an einen anderen Leistungsträger gebildet,
so dass Aufwendungen, aber noch keine Auszahlungen entstanden sind. Weiter
erfolgte die Schlussrechnung für die neue Ampelanlage an der Einmündung
Füchtorfer Straße/Klingenhagen zum Jahreswechsel 2014/2015. Die Aufwendungen
wurden noch zu Lasten des alten Jahres gebucht, die Auszahlungen wurden
demgegenüber erst im neuen Jahr kassenwirksam.
Bei den
sonstigen Auszahlungen ist uns nicht etwa ein Vorzeichenfehler unterlaufen. Bei
den entsprechenden Aufwendungen habe ich Ihnen vorhin eine Verschlechterung um
ca. 186 tausend Euro erläutert, bei den Auszahlungen ist nun eine Verbesserung
von ca. 187 tausend Euro zu erklären. Ich habe Ihnen bei den Aufwendungen
verschiedene Einflussfaktoren benannt, die aufwands-, aber nicht
auszahlungswirksam waren, so die Forderungsbereinigung und die Bildung einer
Rückstellung für Umsatzsteuerverpflichtungen. Diese Einflussfaktoren führten im
Wesentlichen dazu, dass in der Ergebniskomponente der Plan/Ist-Vergleich
negativ und in der Finanzkomponente positiv ausfällt.
Im investiven Teil der Finanzrechnung fiel auf der Seite der
Einzahlungen das Aufkommen aus Beiträgen und ähnlichen Entgelten deutlich
niedriger aus als geplant: ca. 499 tausend Euro wurden weniger eingenommen als
bei der Haushaltsplanung angesetzt. Die Einzahlungsentwicklung hier richtet
sich nach der Ausführung des Straßenbauprogramms und dem Zeitpunkt der
Abrechnung von Erschließungsmaßnahmen. Auch im letzten Jahr war es teilweise
nicht möglich, im Jahr des technischen Abschlusses von Baumaßnahmen die
Maßnahmen auch noch abzurechnen und die Beitragsbescheide auf den Weg zu
bringen. Gleichzeitig ergaben sich aus einer entsprechenden Verschiebung aber
auch positive Abrechnungsbeträge für Maßnahmen aus dem Jahr 2013. Drei größere
Maßnahmen möchte ich hier nur exemplarisch benennen: der endgültige Ausbau der
Carl-Benz-Straße, bei der die Erhebung von Beiträgen erst im laufenden Jahr
2015 erfolgte (- 45 tausend Euro), der endgültige Ausbau der Müllerstraße, der
zwar wegen des bisher erfolgten Teilausbaus noch nicht abrechnungsfähig ist,
bei dem aber 2014 höhere Vorauszahlungen angefallen sind (ca. + 48 tausend
Euro), und der endgültige Ausbau der Rudolf-Diesel-Straße -Verlängerung-, diese
Maßnahme wurde noch gar nicht begonnen (- 483 tausend Euro). Wie sie wissen,
können Sie die finanzielle Abwicklung der Straßenbaumaßnahmen ganz
differenziert dem Einzelausweis der Investitionen entnehmen, so dass ich hier
auf die Jahresabschlussunterlagen verweisen darf.
Einen
entsprechenden grundsätzlichen Verweis auf die Darstellung der Einzelmaßnahmen
wollen Sie mir bitte auch für die Bauauszahlungen und die Auszahlungen für den
Erwerb von beweglichem Anlagevermögen erlauben. Für beide Auszahlungsbereiche
ergaben sich hohe Minderauszahlungen. Erwähnen möchte ich jeweils nur einige
wichtige Positionen, die zu dieser Entwicklung führten.
Um ca. 1,083
Mio. Euro lagen im Jahr 2014 die Bauauszahlungen unter dem Gesamtansatz. Der
Löwenanteil ist auch hier dem Straßenbau zuzurechnen, nämlich ca. 829 tausend
Euro. Weniger Auszahlungen als geplant fielen vor allem für den bereits
angesprochen, noch nicht umgesetzten endgültigen Ausbau der
Rudolf-Diesel-Straße -Verlängerung- an (ca. 712 tausend Euro), für den erst
Anfang 2015 erfolgten endgültigen Ausbau der Mertzstraße -Verlängerung- (ca. 69
tausend Euro) sowie für die Baustraßen im Baugebiet Sassenberg Ost -nördlicher
Bereich- (ca. 55 tausend Euro). Investiv eingestuft wurden die
Sanierungsmaßnahmen Radweg Sassenberger Straße -westlicher Bereich- und Sanierung
der Fußgängerbrücke Bever Nr. 33, was zu investiven Mehrauszahlungen in Höhe
von ca. 119 tausend Euro bzw. ca. 78 tausend Euro führte.
Auch jenseits
des Straßenbaus kam es zu bedeutsamen Plan/Ist-Abweichungen. Vorsichtig und
damit eher hoch angesetzt wurden die Restbaukosten der Kunstrasenplätze in
Sassenberg und Füchtorf. Von der Gesamtermächtigung in Höhe von 290 tausend
Euro wurden im Jahr 2014 nur ca. 91 tausend Euro beansprucht, also ca. 199
tausend Euro weniger. 35 tausend Euro wurden aber aus dem freien
Haushaltsbudget noch für den Bau der Zaunanlagen geleistet.
Hinsichtlich des
Mehrzweckgebäudes am Feldmarksee war für das Jahr 2014 planerisch
ausschließlich von einer umfassenderen Sanierung im Bestand ausgegangen worden.
Die Detailplanungen und tiefergehenden
Erörterungen der notwendigen Sanierungsmaßnahme mündeten bekanntlich in dem
jetzt ins Auge gefassten Neubau eines Funktionsgebäudes „Piratenschiff“ mit
einer ergänzenden Sanierung und einem Teilabriss des Bestandsgebäudes. Die
Änderungen im Gesamtprojekt machten eine Umplanung und Differenzierung der
haushaltsrechtlichen Ermächtigungen erforderlich; jedenfalls blieb der
Planansatz 2014 von 100 tausend Euro in Höhe von ca. 96 tausend Euro
unangetastet.
Damit will ich
es zu den Bauauszahlungen auch bewenden lassen.
Die hohen
Auszahlungsblöcke bei den Auszahlungen für bewegliches Anlagevermögen fallen
regelmäßig, so auch 2014, in die Aufgabenbereiche „Bauhof“, „Feuerschutz und
Hilfeleistung“, sowie „Schulen“. Hier sind somit auch die bedeutsamen
Minderauszahlungen zu suchen und zu finden:
Für den Bauhof
erfolgte die veranschlagte Ersatzbeschaffung eines Pritschenwagens und eines
Anbauspindelmähers nicht, was zusammen zu Minderauszahlungen in Höhe von 72
tausend Euro führte.
Der Feuerschutz
und die Hilfeleistung trugen ein Minderauszahlungsvolumen von ca. 286 tausend
Euro bei. Zu nennen ist dabei vor allem die Beschaffung unseres neuen LF/GW
Logistik, das nun endlich in Dienst gestellt werden konnte, allerdings erst
dieses Jahr, so dass im Jahr 2014 deutlich geringere Auszahlungen anfielen als
geplant, nämlich um ca. 205 tausend Euro weniger. Weitere ca. 95 tausend Euro
fiel der Auszahlungsbedarf für Geräte, Ausrüstung, Schutzanzüge etc. geringer
aus. Hier ist die zeitliche Verschiebung der Umstellung auf den Digitalfunk ein
besonderer Punkt. Mehrauszahlungen in Höhe von ca. 14 tausend Euro fielen
demgegenüber für die Umrüstung eines Fahrzeuges zu einem
Mannschaftstransportwagen für den
Löschzug Sassenberg an.
Auf ca. 168
tausend Euro rechnen sich die Minderauszahlungen für den Schulbereich zusammen.
Darunter gehören als Einzelpositionen etwa die entfallenen 37 tausend Euro für
die Beschaffung eines Schulbullis, weil die Lieferung und Bezahlung des
Fahrzeugs erst Anfang 2015 erfolgte, oder die um etwa 50 tausend Euro
geringeren Beschaffungsauszahlungen für bewegliches Vermögen der
Sekundarschule, worunter insbesondere die Einrichtung des Verwaltungstraktes
fällt. Hier erfolgte die Einrichtung im Anschluss an die Sanierung der Räume
ebenfalls erst im laufenden Jahr 2015.
Die letzte sehr
hohe Plan/Ist-Abweichung ist bei den Aufnahmen und Rückflüssen von Darlehen
ausgewiesen. Neue Kredite für Investitionen wurden im Jahr 2014 nicht
aufgenommen. Die im Plan vorgesehene Kreditermächtigung in Höhe von 1,515 Mio.
Euro wurde somit nicht beansprucht. Dabei war der Verzicht auf eine
Kreditaufnahme nicht rechtlich zwingend vorgegeben: die Gegenüberstellung von
Einzahlungen und Auszahlungen im investiven Bereich haben einen deutlich
reduzierten Kreditrahmen von noch rd. 374 tausend Euro eröffnet. Vor allem der
verbleibende Liquiditätsbestand ließ die Entscheidung bewusst fallen, diesen
möglichen Kreditbetrag nicht aufzunehmen und stattdessen zur Durchfinanzierung
der Investitionen auf den Kassenbestand zuzugreifen. Damit konnte die
Entschuldung fortgeführt und der Schuldenstand auf jetzt knapp unter 4 Mio.
Euro abgesenkt werden.
Mit Blick auf
die letzte Zeile der Tabelle wird erkennbar, dass im Jahr 2014 im Saldo aller
Positionen nicht - wie in der Haushaltsplanung prognostiziert - Liquidität in
einer Größenordnung von ca. 2,539 Mio. Euro abgeflossen ist, sondern - knapp
unter der Millionenschwelle - lediglich in einem Umfang von ca. 0,999 Mio.
Euro. Das bedeutet also eine
Verbesserung um ca. 1,540 Mio. Euro.
Meine Damen,
meine Herren,
zuletzt möchte
ich Ihnen auch in diesem Jahr kurz die Bilanz zum 31.12.2014 vorstellen, die
die Vermögens- und Finanzierungslage der Stadt zu diesem Stichtag wiedergibt
und die die vorgestellten Beträge aus Ergebnis- und Finanzrechnung aufnimmt.
Zum Vergleich mit dem Vorjahr sind den aktuellen Bilanzwerten zum 31.12.2014 in
der folgenden Tabelle die Bilanzwerte des Vorjahresstichtags 31.12.2013
gegenüber gestellt.
Die Bilanzen zum
31.12.2014 und zum 31.12.2013 weisen folgende Struktur auf:
Vergleich Bilanz 31.12.2013 vs. 31.12.2014 |
|||||
Aktiva |
Wert in TEUR 31.12.2013 |
Wert in TEUR 31.12.2014 |
Passiva |
Wert in TEUR 31.12.2013 |
Wert in TEUR 31.12.2014 |
Immaterielle Vermögens-gegenstände Sachanlagen Finanzanlagen Vorräte/Grundstücke
des Umlaufvermögens Forderungen
und sonstige Vermögensgegenstände Liquide Mittel Aktive
Rechnungsab-grenzung |
3 91.900 9.112 903 855 1.938 59 |
24 90.757 9.164 903 837 932 57 |
Eigenkapital Sonderposten Rückstellungen Verbindlichk. aus
Investitionskrediten Verbindlichk. aus
Liquiditätskrediten Übrige Verbindlichk. Erh. Anzahlungen Passive
Rechnungs-abgrenzung |
40.165 46.947 9.299 4.370 0 459 2.404 1.126 |
39.240 46.397 9.507 3.997 0 293 2.075 1.165 |
|
104.770 |
102.674 |
|
104.770 |
102.674 |
In
Gegenüberstellung der Bilanzsumme zum 31.12.2014 und der Bilanzsumme zum
31.12.2013 ergibt sich eine Verminderung um ca. 2.096 tausend Euro.
Auch hier einige
kurze Ausführungen zu den wesentlichen Änderungen:
Der verminderte
Bilanzwert bei den Sachanlagen resultiert aus den im Haushaltsjahr 2014
vorgenommenen Investitionen bzw. Aktivierungen abzüglich Wertminderungen aus
Abschreibungen und sonstigen Abgängen. Insgesamt ist der hier bilanzierte
Gesamtwert vom Stichtag 31.12.2013 zum Stichtag 31.12.2014 um ca. 1,143 Mio.
Euro zurückgegangen. Eine differenzierte Übersicht über die Wertentwicklungen
bietet der Anlagenspiegel, auf den ich hier verweisen darf.
Die liquiden
Mittel haben sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag deutlich um rd. 1,006 Mio.
Euro auf rd. 932 tausend Euro vermindert. Negative Zahlungsmittelsalden sind
dabei sowohl im Rahmen der laufenden Verwaltungstätigkeit als auch im Rahmen
der Investitionstätigkeit und der Finanzierungstätigkeit entstanden, wie vorhin
schon dargestellt. Hinsichtlich der Finanzierungstätigkeit sind die
Tilgungsleistungen für die bestehenden Darlehen erbracht worden, während eine
neue Darlehensaufnahme nicht erfolgte.
Auf der
Passivseite ist das Eigenkapital mit insgesamt 39,240 Mio. Euro ausgewiesen und
damit um 0,925 Mio. Euro weniger als zum Vorjahresstichtag. Auf den
Jahresfehlbetrag 2014 entfällt dabei ein Betrag in Höhe von rd. 927 tausend
Euro. Daneben waren nach Änderung der GemHVO durch das erste NKF-Weiterentwicklungsgesetz
verschiedene Erträge und Aufwendungen aus Vermögensabgängen sowie
Wertminderungen bei Finanzanlagen unmittelbar mit der allgemeinen Rücklage zu
verrechnen, was 2014 im Saldo aber nur einen geringen Eigenkapitalzugang von
ca. 1 tausend Euro ausmachte. Einzelheiten hierzu sind im Anhang dargestellt.
Die Veränderung
bei den Sonderposten um ca. - 550 tausend Euro resultiert im Wesentlichen aus
den Zugängen von Beiträgen und Zuwendungen sowie der ertragswirksamen Auflösung
von Sonderposten analog zur Abschreibung vorhandener Vermögensgegenstände.
Insgesamt ist hier eine Minderung um etwa 545 tausend Euro auszuweisen, weil
der Auflösungsbetrag entsprechend höher ausfiel als die Zugänge.
Die
Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um ca. 208 tausend
Euro erhöht. Der Erhöhungsbetrag resultiert aus der Anhebung der Pensions- und
Beihilferückstellungen gemäß Fortschreibung nach einem finanzmathematischen
Gutachten um ca. 388 tausend Euro. Die Instandhaltungsrückstellungen nahmen
demgegenüber unter Berücksichtigung der vorgenommenen Zuführungen sowie der
Inanspruchnahmen im Saldo um ca. 142 tausend Euro ab. Auch die Gesamtsumme der
übrigen Rückstellungen verminderte sich, hier um ca. 39 tausend Euro. Einzelheiten
zur Entwicklung der Rückstellungen ergeben sich aus dem detaillierten
Rückstellungsspiegel.
Die
Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen haben sich zum 31.12.2014 um
die ordentlichen Tilgungsleistungen, das sind gut 373 tausend Euro, vermindert.
Neue Investitionskredite wurden im Haushaltsjahr 2014 - wie schon gesagt -
nicht aufgenommen.
In den „Übrigen
Verbindlichkeiten“ sind neben den „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Leistungen“ und den „Verbindlichkeiten aus Transferleistungen“ auch die
„Sonstigen Verbindlichkeiten“ enthalten. Die betragliche Differenzierung für
diese Gliederung ergibt sich aus der Bilanz. Im Vergleich zum Vorjahresstichtag
waren vor allem um ca. 140 tausend Euro geringere Verbindlichkeiten aus
Lieferungen und Leistungen zu bilanzieren. Insgesamt beläuft sich die Änderung
bei den „Übrigen Verbindlichkeiten“ auf ca. - 166 tausend Euro gegenüber dem
Vorjahr.
Die „Erhaltenen
Anzahlungen“ nehmen u. a. die Einzel- und Pauschalzuweisungen für Investitionen
auf, die noch nicht zweckentsprechend eingesetzt sind bzw. deren zugehörige
Anlagen ggf. noch nicht endgültig aktiviert sind (Anlagen im Bau). Für den
Stichtag 31.12.2014 ergeben sich größere Beträge aus der allgemeinen
Investitionspauschale (rd. 1.174 tausend Euro) und aus der Schul- und
Bildungspauschale (rd. 293 tausend Euro). Auch Erschließungsbeiträge für noch
nicht oder nicht endgültig aktivierte Erschließungsmaßnahmen sind hier mit
einem größeren Wert aufgeführt, nämlich mit ca. 550 tausend Euro. Insgesamt
sind auf Grund der Verwendung von erhaltenen Mitteln, d. h. Umbuchung in
Sonderposten oder konsumtiver Einsatz, zum Stichtag 31.12.2014 um 329 tausend
Euro weniger erhaltene Anzahlungen zu bilanzieren als zum Stichtag 31.12.2013.
Soweit meine
Ausführungen zu den drei wesentlichen Bestandteilen des Jahresabschlusses 2014.
Meine sehr
verehrten Damen und Herren,
auch in diesem
Jahr möchte ich abschließend noch schlaglichtartig auf einige Aspekte eingehen,
die bei der Fortschreibung der Finanzplanung, also beim Haushaltsplanaufstellungsverfahren
für das kommende Jahr, aufzugreifen sein werden.
Zunächst zur
Gewerbesteuer: die Gewerbesteuer ist für das Jahr 2016 bislang mit einem
Aufkommen in Höhe von 5,0 Mio. Euro geplant. Auch in den Jahren 2017 und 2018
wurde das Aufkommen mit jeweils 5,0 Mio. Euro angesetzt. Das derzeitige
Vorauszahlungssoll für das Jahr 2015 liegt bei etwa 6,1 Mio. Euro, so dass nach
momentaner Einschätzung zumindest das Planaufkommen 2016 angehoben werden
könnte. Die weitere Entwicklung wird ergeben, in welcher Höhe die Planansätze
ab dem Jahr 2016 gebildet werden können bzw. anzupassen sind. Erhebliche
Zugänge aber auch Abgänge sind bei der Gewerbesteuer - wie Sie wissen -
jederzeit möglich.
Was die
Schlüsselzuweisungen angeht, hat die Landesregierung des Landes
Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden zum
Gemeindefinanzierungsgesetz (GFG) 2016 eine erste näherungsweise
Arbeitskreisrechnung auf der Grundlage der Eckdaten zum Entwurf des GFG 2016
und der gemeldeten kommunalen Realsteuerkraftwerte erstellt. Danach ist ein
Aufkommen aus Schlüsselzuweisungen in Höhe von nur etwa 0,6 Mio. Euro zu
erwarten. In der fortgeschriebenen Finanzplanung ist für das Haushaltsjahr 2016
bislang ein Betrag in Höhe von rd. 2,6 Mio. Euro angesetzt, der somit
voraussichtlich deutlich reduziert werden muss. Selbst das ggf. einzuplanende
Gewerbesteuermehraufkommen würde damit allein nicht ausreichen, um diesen
erheblichen Rückgang bei den Schlüsselzuweisungen auszugleichen.
Ursächlich für den
Rückgang ist hauptsächlich erneut unser höheres Steueraufkommen im
Referenzzeitraum. Weiter sieht auch das GFG 2016 wiederum die Anpassung
verschiedener Bemessungsparameter vor, die für uns negativ wirken. Auf der
Steuerkraftseite sollen die fiktiven Hebesätze weiter angehoben werden, was uns
schon wieder unter einen mittelbaren Anpassungsdruck setzt. Auf der
Bedarfsbemessungsseite ist etwa die abermalige Erhöhung der Gewichtung im
Soziallastenansatz beabsichtigt, was grundsätzlich eine zusätzliche Mittelumverteilung
bei den Schlüsselzuweisungen in die Großstädte bedeutet.
Die Betrachtung
der Entwicklung von Gewerbesteuern und Schlüsselzuweisungen über einen
mehrjährigen Zeitraum lässt wieder sehr deutlich werden: mit einem höheren
Gewerbesteueraufkommen allein, ist ein struktureller Haushaltsausgleich nicht
zu schaffen, denn die Schlüsselzuweisungen entwickeln sich zeitlich versetzt
gegenläufig und nivellieren so das Steuermehraufkommen weitestgehend wieder
aus.
Was wir und die
meisten anderen Städte und Gemeinden dringend nötig haben, ist eine höher
dotierte Finanzausstattung durch Bund und Land für die auf unserer Ebene
anfallenden Aufgaben. Die Entwicklung zeigt aber unverändert in eine andere
Richtung, das heißt, die Schere aus haushaltsbelastenden Aufgaben und
Finanzmittelausstattung der Kommunen geht weiter auseinander.
Vor allem die Unterbringung und
Versorgung von Flüchtlingen und Asylbewerbern, die Hilfen für behinderte
Menschen und die Umsetzung der Inklusion in den Schulen haben zwischenzeitlich
ein solches Gewicht erlangt, dass eine deutlichere Unterstützung durch Bund und
Land zwingend erforderlich ist. Es handelt sich um gesamtgesellschaftliche
Aufgabenstellungen, für die eine Finanzverantwortung nicht mehr überwiegend bei der kommunalen
Familie als der untersten Ebene im föderalen System liegen kann und darf.
Bund und Land haben zwar bereits
zusätzliche Finanzmittel bereitgestellt und wollen die Bereitstellung
zusätzlicher Mittel auch für die kommenden Jahre fortführen. Insgesamt bleibt
aber festzustellen, dass in Gegenüberstellung der von den Kommunen
aufzubringenden Mittel auch diese erhöhten Unterstützungsleistungen von Bund
und Land aktuell bei Weitem nicht auskömmlich sind. Ich denke da auch an den
Haushalt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe und an den Kreishaushalt:
letztendlich hat in den vergangenen Jahren das Mehr an Finanzmittelausstattung
mit den steigenden Ausgaben nicht Schritt gehalten, so dass die Umlagelasten
für die nachgelagerte Ebene nicht eingebremst wurden. Landschaftsumlage und
Kreisumlage sind in der Tendenz weiter gestiegen und werden wohl auch noch
weiter steigen.
Der Kreis Warendorf hat mittlerweile
seine Ausgleichsrücklage vollständig aufgebraucht, so dass auch die Möglichkeit
des Einsatzes der Ausgleichsrücklage zur Abmilderung von Kreisumlageanhebungen
jetzt nicht mehr gegeben ist.
Meine Damen und
Herren,
auch für das Haushaltsjahr 2014 ist für den städtischen
Haushalt festzustellen, dass die Rechnungslegung deutlich besser ausfiel als die
Annahmen der Haushaltsplanung erwarten ließen. Wir dürfen uns darüber freuen,
dass die Verschuldung weiter zurückgeführt wurde, dass zum Ende des Jahres
Mittel in der Ausgleichsrücklage sowie ein positiver Kassenbestand verblieben
sind und dass verschiedene Vorhaben erfolgreich umgesetzt werden konnten. Trotz
aller Verbesserungen im Zuge der Haushaltsausführung bleibt aber unter dem
Strich mit einem Defizit von rd. 927 tausend Euro ein dickes Minus in der
Ergebnisrechnung auszuweisen.
Vor allem Dank der guten Gewerbesteuerentwicklung besteht
die Hoffnung, dass wir das laufende Jahr 2015 „auf Null“ abschließen können und
es vielleicht sogar möglich wird, das erheblich negative Planergebnis im Ist
auf einen positiven Abschluss zu „drehen“.
Diese Entwicklung darf aber nicht darüber hinwegtäuschen,
dass die Rahmendaten für die Haushaltslage der kommenden Jahre sehr schlechte
Vorzeichen setzen, wie ich vorhin schon deutlich gemacht habe.
Ich danke Ihnen
für Ihre Aufmerksamkeit!