Betreff
Zuleitung des Entwurfs des Jahresabschlusses für das Haushaltsjahr 2013 an den Rat
Vorlage
20/310/2014
Aktenzeichen
20 913-02
Art
Beschlussvorlage öffentlich

Vorschlag der Verwaltung:

 

„Der Bürgermeister leitet dem Rat den Entwurf des Jahresabschlusses 2013 zur Feststellung zu. Der Entwurf des Jahresabschlusses 2013 wird an den Rechnungsprüfungsausschuss  zur Prüfung nach § 59 Abs. 3 GO NRW sowie den weiteren gesetzlichen Vorschriften verwiesen.“


Meine sehr verehrten Damen und Herren,

 

ich darf Ihnen heute den Entwurf des Jahresabschlusses für das Haushaltsjahr 2013 zuleiten.

 

Der Jahresabschluss 2013 weist überaus positive Eckwerte aus. Bereits Mitte letzten Jahres war gemäß Prognose nach dem Bericht über die Finanzlage 2013 davon ausgegangen worden, dass das Jahr 2013 entgegen der Planung strukturell ausgeglichen abgeschlossen werden könnte – mit einem guten aber relativ kleinen Überschuss von damals erwartet rd. 0,4 Mio. Euro. Das hätte bei einem Fehlbetrag laut Haushaltsplan 2013 in Höhe von ca. 1,3 Mio. Euro schon eine ganz beträchtliche Verbesserung um rd. 1,7 Mio. Euro bedeutet.

 

Mit den Folgeprognosen im  Rahmen der Haushaltsplanung 2014 und zuletzt mit dem Bericht über die Finanzlage 2014 aus dem Juli 2014 hat sich die Haushaltslage – wie Sie wissen – nach und nach weiter erheblich verbessert dargestellt. So freue ich mich, Ihnen heute das Ergebnis der Haushaltswirtschaft 2013 wie folgt zusammenfassen zu können:

 

Der Jahresabschluss 2013 weist einen Jahresüberschuss in Höhe von 2.047.561,33 Euro aus. Das ist im Vergleich zum geplanten Defizit in Höhe von 1.341.860,00 Euro eine Verbesserung um erhebliche 3.389.421,33 Euro.

 

Liquiditätskredite, also Überziehungen unserer Girokonten, waren zum Jahresschluss nicht erforderlich. Vielmehr standen die Konten per 31.12.2013 deutlich im Plus, und zwar mit 1.938.583,89 Euro. Geplant war ein Liquiditätskreditbedarf in Höhe von 1.227.280,00 Euro, so dass als Plan-Ist-Verbesserung im Liquiditätsbereich 3.165.863,89 Euro ausgewiesen werden können.

 

Der Haushalt 2013 kam auch ohne neue Kredite für die Finanzierung der vorgenommenen Investitionsmaßnahmen aus. Eingestellt war eine Kreditaufnahme für Investitionen in Höhe von 1.325.000,00 Euro. Mit den geleisteten Tilgungen für die in der Vergangenheit aufgenommenen Kredite in Höhe von 402.536,55 Euro wurde der Schuldenstand um diesen Betrag weiter zurückgeführt.

 

Zusätzliches Gewicht erhalten diese positiven Eckwerte des Jahresabschlusses, wenn man sich vergegenwärtigt, dass dieses Ergebnis vor dem Hintergrund möglich wurde, dass in das Jahr 2013 verschiedene größere Maßnahmen mit hohem Finanzmittelbedarf fielen. Zu erwähnen sind etwa der Bau der beiden Kunstrasenplätze, die Entsandung des Feldmarksees oder die Fassadensanierung am Hauptschulgebäude.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

wenn ich eingangs einen Haushaltsüberschuss von mehreren hundert tausend Euro als relativ klein umschrieben habe, mag das auf den ersten Blick unbescheiden wirken und nicht unmittelbar nachvollziehbar sein.

 

Es ist nun aber leider nicht so, dass der sehr gute Abschluss 2013 in einer Reihe ebenfalls strukturell ausgeglichener Haushalte steht. Der vorherige Jahresabschluss 2012 wies – wie ich in Erinnerung bringen darf – einen ganz dramatischen Fehlbetrag in Höhe von 2.241.003,49 Euro aus. Dieser Fehlbetrag bedingte einen vollständigen Abbau der bis dahin verbliebenen Mittel der Ausgleichsrücklage und darüber hinaus erstmalig einen deutlichen Griff in die allgemeine Rücklage. Wir bauen also mit dem Überschuss 2013 in der Vergangenheit abgebautes Eigenkapital teilweise wieder auf, was in Anbetracht der Haushaltsperspektive für die folgenden Jahre auch zwingend erforderlich ist. Denn die aktuelle Finanzplanung weist für die einbezogenen Jahre von 2014 bis 2017 durchgehend Fehlbeträge aus. Immerhin dürfen wir zur Zeit davon ausgehen, dass mit den zugeführten Ausgleichsrücklagemitteln der Jahresfehlbetrag 2014 fiktiv wird ausgeglichen werden können.

 

Den jetzt gegebenen Aufbau von Eigenkapital in einer Größenordnung von über 5 % muss man also vor dem Abbau des Eigenkapitals in der Vergangenheit – und allein im Jahr 2012 waren das ebenfalls über 5 % –  betrachten und bewerten. Damit relativiert sich also sogar der erzielte Überschuss von gut 2 Mio. Euro.

 

Dieses Auf und Ab in der Haushaltsentwicklung erklärt sich unter anderem mit dem „Klassiker“, einem schwankenden Gewerbesteueraufkommen und erst zeitlich versetztem Ausgleich der Steuerschwankungen durch Schlüsselzuweisungen. 2013 traten neben dem guten Steueraufkommen aber noch andere wesentliche Faktoren hinzu, die zu dem hohen Überschuss beigetragen haben. Überwiegend handelte es sich dabei um Einmaleffekte bzw. Sondereffekte, die im Rahmen der Haushaltsplanung nicht einmal dem Grunde nach  vorhersehbar waren.

 

Die folgende Tabelle weist in tausend Euro (TEUR) alle Abweichungen zwischen Ergebnisplanung und -rechnung aus. Nur auf die höchsten Abweichungen möchte ich jetzt eingehen, das sind die Verbesserung bei den Steuern und ähnlichen Abgaben um 2,4 Mio. Euro, die Verbesserung bei den sonstigen ordentlichen Erträgen um 1,1 Mio. Euro und die Verschlechterung bei den Transferaufwendungen um 0,4 Mio. Euro. Ausführliche Erläuterungen enthalten wiederum vor allem der Anhang und der Lagebericht zum Jahresabschluss, auf die ich an dieser Stelle verweisen darf. Hier finden Sie auch die folgenden Tabellen wieder.

 

Position Ergebnisplan/-rechnung

Ansatz 2013

(in TEUR)

Ergebnis 2013

(in TEUR)

Abweichung

(in TEUR)

  Steuern und ähnliche Abgaben

11.759

14.185

2.426

+Zuwendungen und allgemeine Umlagen

5.515

5.533

18

+Sonstige Transfererträge

53

85

32

+Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte

2.488

2.497

9

+Privatrechtliche Leistungsentgelte

216

340

124

+Kostenerstattungen und Kostenumlagen

420

565

145

+Sonstige ordentliche Erträge

659

1.786

1.127

-Personalaufwendungen

-5.740

-5.771

-31

-Versorgungsaufwendungen

-339

-387

-48

-Aufw. für Sach- und Dienstleistungen

-4.115

-4.117

-2

-Bilanzielle Abschreibungen

-2.657

-2.634

23

-Transferaufwendungen

-8.335

-8.750

-415

-Sonstige ordentliche Aufwendungen

-1.078

-1.153

-75

+Finanzerträge

76

24

-52

-Zinsen u. sonstige Finanzaufwendungen

-264

-155

109

=Ergebnis

-1.342

2.048

3.390

 

Die ausgewiesene positive Abweichung bei den Steuern und ähnlichen Abgaben ist zum weitaus größten Teil auf das Mehraufkommen aus der Gewerbesteuer zurückzuführen. Die Veranlagungen einschließlich Nachveranlagungen für Vorjahre führten hier zu einem Aufkommen in Höhe von 6,3 Mio. Euro und damit bei einem Ansatz 4,0 Mio. Euro zu einem Plus von 2,3 Mio. Euro.

 

Bei den sonstigen ordentlichen Erträgen ergibt sich die deutliche Verbesserung im Vergleich zum Gesamtansatz maßgeblich durch folgende positive Einzelabweichungen: Erträge aus der Auflösung oder Herabsetzung von Rückstellungen (+ 662 tausend Euro), Erträge aus Wertzuschreibungen (insbesondere Nacherfassung von Brückenbauwerken) (+ 128 tausend Euro), Erträge aus der im Vorjahr ausgesetzten Wertfortschreibung der passiven Rechnungsabgrenzungsposten für Grabnutzungsgebühren (+ 232 tausend Euro) sowie Nachforderungszinsen Gewerbesteuer (+ 51 tausend Euro).

 

In den höheren Transferaufwendungen schlagen vor allem die um 443 tausend Euro gestiegenen Gewerbesteuerumlagen in Folge des zusätzlichen Gewerbesteueraufkommens durch. Die gegenüber dem vorsichtig gebildeten Planansatz um 92 tausend Euro niedrigere Kreisumlage wurde zum überwiegenden Teil durch die nicht eingeplante Bedarfsumlage des Kreises nach dem Einheitslastenabrechnungsgesetz in Höhe von 73 tausend Euro wieder aufgezehrt.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

nun ein kurzer Blick auf die zweite wichtige Haushaltskomponente, die Finanzplanung bzw. -rechnung, die die Liquiditätszu- und -abflüsse deutlich werden lässt.

 

Position Finanzplan/-rechnung

Ansatz 2013

(in TEUR)

Ergebnis 2013

(in TEUR)

Abweichung

(in TEUR)

  Steuern und ähnliche Abgaben

11.699

14.077

2.378

+Zuwendungen und allgemeine Umlagen

4.691

4.768

77

+Sonstige Transfereinzahlungen

53

85

32

+Öffentlich-rechtliche Leistungsentgelte

1.584

1.574

-10

+Privatrechtliche Leistungsentgelte

214

315

101

+Kostenerstattungen und Kostenumlagen

420

480

60

+Sonstige Einzahlungen

656

722

66

+Zinsen und sonstige Finanzeinzahlungen

76

97

21

-Personalauszahlungen

-5.542

-5.530

12

-Versorgungsauszahlungen

-356

-400

-44

-Ausz. für Sach- und Dienstleistungen

-4.545

-4.375

170

-Zinsen und sonstige Finanzauszahlungen

-264

-154

110

-Transferauszahlungen

-8.430

-8.679

-249

-Sonstige Auszahlungen

-999

-912

87

+Zuw. für Investitionsmaßnahmen

1.247

1.127

-120

+Einz. aus der Veräußerung von Sachanl.

258

794

536

+Einz. aus der Veräußerung v. Finanzanl.

0

0

0

+Einz. aus Beiträgen und Entgelten

418

387

-31

-Ausz. f. Erwerb von Grundst. u. Geb.

-259

-164

95

-Ausz. f. Baumaßnahmen

-2.006

-1.347

659

-Ausz. f. Erwerb v. bewegl. Anlageverm.

-927

-610

317

-Ausz. f. d. Erwerb v. Finanzanlagen

-56

-56

0

-Sonstige Investitionsauszahlungen

0

-27

-27

+Aufnahme und Rückflüsse von Darlehen

1.985

0

-1.985

+Aufn. von Kred. zur Liquiditätssicherung

0

1.111

1.111

-Tilgung und Gewährung von Darlehen

-1.144

-403

741

-Tilgg. von Kred. zur Liquiditätssicherung

0

-1.111

-1.111

=Änderung des Finanzmittelbestandes

-1.227

1.769

2.996

 

Auch hier zum vollständigen Überblick die Tabelle mit allen Positionen des Haushalts. Näher eingehen möchte ich wiederum nur auf die größeren Plan-Ist-Abweichungen.

 

Im konsumtiven Bereich sticht die Verbesserung bei den Einzahlungen aus Steuern und ähnlichen Abgaben um 2,4 Mio. Euro heraus. Wie bei der Ertragskomponente ist auch hier der Mehrbetrag auf das erhöhte Gewerbesteueraufkommen zurückzuführen.

 

536 tausend Euro besser als geplant fielen die Einzahlungen aus der Veräußerung von Sachanlagen aus. Hierunter fallen ganz im Wesentlichen der Verkauf von Grundstücken und sonstigen Liegenschaften. Die Nachfrage nach den städtischen Wohnbaugrundstücken im Baugebiet Sassenberg Ost -3. Erweiterung- war im letzten Jahr noch größer als angenommen: 360 tausend Euro haben wir hier an Einzahlungen erzielt und damit gleichzeitig die letzten städtischen Grundstücke in diesem Bereich verkauft. Der Verkauf von Gewerbeflächen, sonstiger unbebauter Grundstücke und des ehemaligen Übergangswohnheims an der Breslauer Straße führten zu Einzahlungen in Höhe von insgesamt 435 tausend Euro. Diese Größenordnung war nicht absehbar. Der geringe Pauschalzuschlag im Haushaltsansatz über die Veräußerungserlöse aus Wohnbaugrundstücken hinaus wurde damit weit überschritten.

 

659 tausend Euro sind bei den Bauauszahlungen als Verbesserung ausgewiesen. Verbesserung heißt in diesem Fall also Minderauszahlungen gegenüber dem Planansatz. 342 tausend Euro entfallen hiervon bereits auf den Bau der Kunstrasenplätze in Sassenberg und Füchtorf. Dieser Betrag ist aber nicht Baukostenunterschreitungen zuzuschreiben. Geringere Bauauszahlungen sind zum einen entstanden, weil die Sport- bzw. Fördervereine in erheblichem Umfang Eigenleistungen eingebracht haben. Entsprechend weniger Baukosten haben sich für die Stadt ergeben. Gleichzeitig entfielen aber auch die eingeplanten Zahlungen der Baukostenzuschüsse der Vereine durch Umwandlung in Eigenleistungen. Ein weiterer Grund für Minderauszahlungen 2013 ist, dass auf Grund des Baus der Anlagen im letzten Halbjahr 2013 nicht alle Rechnungen so gestellt wurden, dass sie noch 2013 beglichen werden konnten. Wie Sie wissen, haben wir für beide Maßnahmen im Haushaltsplan 2014 noch Ansätze für die abschließenden Abrechnungen eingestellt.

 

Unangetastet blieb 2013 der Ansatz von 100 tausend Euro für einen ersten Bauabschnitt der  Sanierung des Mehrzweckgebäudes am Feldmarksee. Das Projekt wird in der kommenden Haushaltsplanung wieder aufgegriffen und politisch weiterbehandelt.

 

Um 207 tausend Euro haben sich im Straßenbau Minderauszahlungen ergeben. Hier sind die Gründe ebenfalls vielschichtig: Einige Maßnahmen konnten noch im Jahr 2012 zum Abschluss gebracht werden, so dass die vorsorglich gebildeten Planansätze 2013 nicht oder nur gering beansprucht werden mussten. Einige Maßnahmen sind günstiger ausgefallen, andere wurden zunächst noch zurückgestellt. Hierzu darf ich auf den Einzelausweis der Straßenbaumaßnahmen im Jahresabschluss verweisen, dem Sie die aufgewendeten Beträge zu den Vorhaben entnehmen können.

 

Mit einer Verbesserung von 317 tausend Euro ist auch die Position der Auszahlungen für den Erwerb von beweglichem Anlagevermögen an dieser Stelle erwähnenswert. Ausschlaggebend ist hier vor allem der Bereich Feuerschutz und Hilfeleistung und hier die im Jahr 2013 nicht wie vorgesehen erfolgte Beschaffung des LF/GW Logistik für den Löschzug Sassenberg. Die Minderauszahlungen in diesem Produkt belaufen sich auf 251 tausend Euro. Ein weiterer großer Block der Minderauszahlungen für bewegliches Vermögen bezieht sich mit 71 tausend Euro auf den Bereich der Schulträgeraufgaben.

 

Neue Kredite für Investitionen wurden im Jahr 2013 nicht aufgenommen. Die im Plan vorgesehene Kreditermächtigung in Höhe von 1,325 Mio. Euro musste somit nicht beansprucht werden. Weiter entfiel eine Umschuldung in Höhe von eingeplant 660 tausend Euro, weil der bestehende Kredit nach Auslaufen der Zinsbindung günstig prolongiert wurde.

 

Kredite zur Liquiditätssicherung wurden im Laufe des Jahres insgesamt in Höhe von 1,1 Mio. Euro aufgenommen und bis zum Jahresende wieder zurückgezahlt.

 

Mit Blick auf die letzte Zeile der Tabelle wird erkennbar, dass im Jahr 2013 im Saldo aller Positionen nicht – wie in der Haushaltsplanung prognostiziert – Liquidität in einer Größenordnung von 1,2 Mio. Euro abgeflossen ist, sondern dass zusätzliche liquide Mittel in Höhe von 1,8 Mio. zugeflossen sind. Das bedeutet also eine Verbesserung um 3,0 Mio. Euro.

 

 

Meine Damen, meine Herren,

 

zuletzt möchte ich Ihnen auch in diesem Jahr kurz die Bilanz zum 31.12.2013 vorstellen, die die Vermögens- und Finanzierungslage der Stadt zu diesem Stichtag wiedergibt und die die vorgestellten Beträge aus Ergebnis- und Finanzrechnung aufnimmt. Zum Vergleich mit dem Vorjahr sind den aktuellen Bilanzwerten zum 31.12.2013 in der folgenden Tabelle die Bilanzwerte des Vorjahresstichtags 31.12.2012 gegenüber gestellt.

 

Die Bilanzen zum 31.12.2013 und zum 31.12.2012 weisen folgende Struktur auf:

 

Vergleich Bilanz 31.12.2012 vs. 31.12.2013

Aktiva

Wert in

TEUR

31.12.12

Wert in

TEUR

31.12.13

Passiva

Wert in

TEUR

31.12.12

Wert in

TEUR

31.12.13

Immaterielle Vermögens-gegenstände

Sachanlagen

Finanzanlagen

Vorräte/Grundstücke des Umlaufvermögens

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

Liquide Mittel

Aktive Rechnungsab-grenzung

 

7

92.630

9.063

 

1.147

 

754

160

 

64

 

3

91.900

9.112

 

903

 

855

1.938

 

59

Eigenkapital

Sonderposten

Rückstellungen

Verbindlichk. aus Investitionskrediten

Verbindlichk. aus Liquiditätskrediten

Übrige Verbindlichk.

Erh. Anzahlungen

Passive Rechnungs-abgrenzung

37.978

46.896

10.033

 

4.772

 

0

2.775

0

 

1.371

40.165

46.947

9.299

 

4.370

 

0

459

2.404

 

1.126

 

103.825

104.770

 

103.825

104.770

 

In Gegenüberstellung der Bilanzsumme zum 31.12.2013 und der Bilanzsumme zum 31.12.2012 ergibt sich eine Erhöhung um 945 tausend Euro.

 

Auch hier einige kurze Ausführungen zu den wesentlichen Änderungen:

 

Der um 730 tausend Euro verminderte Bilanzwert bei den Sachanlagen resultiert aus den im Haushaltsjahr 2013 vorgenommenen Investitionen bzw. Aktivierungen abzüglich Wertminderungen aus Abschreibungen und sonstigen Abgängen. Eine differenzierte Übersicht über die Wertentwicklungen bietet der Anlagenspiegel zum Anhang, auf den ich hier verweisen darf.

 

Die Vorräte und Grundstücke des Umlaufvermögens sind zum aktuellen Stichtag um 244 tausend Euro geringer bilanziert. Ursächlich ist hier der Verkauf von Grundstücken, wie bereits angesprochen.

 

Die Summe der Forderungen ist um 101 tausend Euro angestiegen. Eine differenzierte Übersicht bietet der Forderungsspiegel als Anlage zum Jahresabschluss.

 

Auf die Erhöhung der liquiden Mittel um 1,778 Mio. Euro bin ich ebenfalls schon eingegangen.

 

Auf der Passivseite ist das Eigenkapital um 2,187 Mio. Euro gestiegen. Dieser Mehrbetrag ergibt sich zunächst natürlich durch den Jahresüberschuss in Höhe von 2,048 Mio. Euro. Weiter sind ab dem Jahr 2013 auf Grund einer Änderung der Gemeindehaushaltsverordnung durch das 1. NKF-Weiterentwicklungsgesetz Erträge und Aufwendungen aus dem Verkauf von Anlagevermögen und aus der Wertveränderung von Finanzanlagen unmittelbar mit der allgemeinen Rücklage zu verrechnen. Das machte 2013 im Saldo einen weiteren Betrag von 140 tausend Euro aus.

 

Die Rückstellungen haben sich im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 734 tausend Euro vermindert. Der höchste Rückgang entfällt dabei auf die Instandhaltungsrückstellungen, die in Folge von Inanspruchnahmen und Auflösungen um 395 tausend Euro abnahmen. Die Pensions- und Beihilferückstellungen reduzierten sich gemäß Fortschreibung nach dem finanzmathematischen Gutachten der Heubeck AG um 238 tausend Euro. Auch die  Gesamtsumme der weiteren Rückstellungen verminderte sich, und zwar um 103 tausend Euro. Einzelheiten zur Entwicklung der Rückstellungen ergeben sich aus dem detaillierten Rückstellungsspiegel.

 

Die Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen haben sich zum 31.12.2013 – wie schon gesagt – um die ordentlichen Tilgungsleistungen in Höhe von 402 tausend Euro vermindert.

 

Verbindlichkeiten aus Krediten zur Liquiditätssicherung bestanden weder per 31.12.2012 noch per 31.12.2013.

 

Ebenfalls in Folge des 1. NKF-Weiterentwicklungsgesetzes ist ab dem 31.12.2013 eine neue Bilanzposition, und zwar die der „Erhaltenen Anzahlungen“, aufzunehmen. Die jetzt hier ausgewiesenen Beträge waren im Vorjahr noch unter den „Übrigen Verbindlichkeiten“ mit erfasst. Bei den erhaltenen Anzahlungen sind insbesondere noch nicht zweckentsprechend verwendete, also angesammelte Pauschalzuweisungen des Landes und Vorausleistungen auf Straßenanliegerbeiträge nach dem Baugesetzbuch dargestellt. Für den Stichtag 31.12.2013 ergeben sich größere Beträge aus der allgemeinen Investitionspauschale (1,152 Mio. Euro), aus der Schul- und Bildungspauschale (669 tausend Euro) sowie aus Erschließungsbeiträgen (567 tausend Euro). Die bis zum 31.12.2013 angesammelten Mittel aus den Gewinnausschüttungen der Sparkasse Münsterland Ost und der Sportpauschale wurden in vollem Umfang für die Mitfinanzierung der Kunstrasenplätze eingesetzt. Die Beträge sind im Rahmen des Jahresabschlusses in Sonderposten umgebucht worden und nicht mehr unter den erhaltenen Anzahlungen ausgewiesen.

 

Die Passive Rechnungsabgrenzung nimmt als wesentliche Werte die abzugrenzenden Grabnutzungsgebühren der städtischen Friedhöfe, die vorschüssigen Zahlungen der Betriebskostenzuschüsse des Kreises für die städtischen Kindergärten sowie die vorschüssige Mietzahlung des Eigenbetriebes Wasserwerk für Räumlichkeiten im Bauhof auf. Der um 245 tausend Euro verminderte Wertausweis begründet sich maßgeblich mit der Reduzierung der Rechnungsabgrenzungsposten für Grabnutzungsgebühren um 260 tausend Euro aus der Wertfortschreibung gegenüber dem Vorjahr, wobei gleichzeitig eine Wertnachholung bzw. Wertkorrektur erfolgte, weil im Vorjahr die Fortschreibung zum Stichtag 31.12.2012 auf Grund nicht gegebener Plausibilität der maschinellen Berechnung über das Friedhofsverwaltungsprogramm ausgesetzt wurde.

 

So weit meine Ausführungen zu den drei wesentlichen Bestandteilen des Jahresabschlusses 2013.

 

 

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

 

wir stehen zur Zeit am Beginn des Haushaltsplanaufstellungsverfahrens für das kommende Haushaltsjahr 2015. Die dabei gleichzeitig zu aktualisierende, fortgeschriebene Finanzplanung bis zum Jahr 2018 wird zeigen, wie lange die Bestände von Ausgleichsrücklage und Liquidität voraussichtlich reichen werden.

 

Für das laufende Jahr 2014 ist nach dem Bericht über die Finanzlage, den ich Ihnen in der Ratssitzung am 01.07.2014 vorgelegt habe, nach aktuellen Prognosen ein zwar gegenüber der Planung deutlich reduzierter, aber immer noch erheblicher Fehlbetrag von 1,2 Mio. Euro angenommen. Wenn es dabei bleibt, wäre mit der Ausgleichsrücklage ein fiktiver Haushaltsausgleich möglich und es würden noch 0,8 Mio. Euro in der Ausgleichsrücklage verbleiben.

 

Dieser Bestand entspräche in etwa dem bislang in der fortgeschriebenen Finanzplanung mit 0,9 Mio. Euro prognostizierten Fehlbetrag für das Haushaltsjahr 2015. Die in jüngerer Vergangenheit eingetroffenen Informationen zu verschiedenen wichtigen Haushaltspositionen lassen aber zur Zeit leider nicht mehr davon ausgehen, dass mit Ausgleichsrücklagemitteln in dieser Größenordnung auch der Haushalt 2015 noch fiktiv ausgeglichen werden kann, denn die bisherige Finanzplanung muss im Ergebnis bei diesen Positionen deutlich zum Schlechteren angepasst werden.

 

Die Gewerbesteuerentwicklung – das wissen Sie – steht hier im Hause unter Dauerbeobachtung. Bislang ist das Aufkommen für das Jahr 2015 mit 4,5 Mio. Euro eingestellt. Das derzeitige Vorauszahlungssoll liegt bei etwa 4,7 Mio. Euro, so dass nach momentaner Einschätzung der Planansatz gehalten werden könnte. Die weitere Entwicklung wird zeigen, ob wir bis zur endgültigen Planaufstellung noch Anpassungen vornehmen können oder müssen.

 

Seit Ende August liegt eine erste Modellrechnung des Landes zu den Eckdaten des Gemeindefinanzierungsgesetzes 2015 vor. Diese Modellrechnung weist für die Stadt Sassenberg Schlüsselzuweisungen in Höhe von 1,8 Mio. Euro aus. Eine vorsichtigere Modellrechnung der kommunalen Spitzenverbände unter Federführung des Landkreistages geht sogar nur von 1,6 Mio. Euro aus. In der fortgeschriebenen Finanzplanung sind für das Jahr 2015 bisher 2,5 Mio. Euro eingestellt, also fehlen hier allein schon weitere 0,7 bis 0,9 Mio. Euro. Dieser Minderbetrag ist im Wesentlichen bedingt durch die verbesserte örtliche Steuerkraftentwicklung im Referenzzeitraum des GFG 2015. Die Eckdaten zum GFG 2015 berücksichtigen leider weder eine strukturelle Erhöhung der Verbundmasse noch eine Rückgängigmachung oder grundlegende Neuausrichtung der mit dem GFG 2011 eingeleiteten Änderung der Verteilparameter für die Schlüsselweisungen, die im Ergebnis eine erhebliche Umverteilung der Finanzmittel vom kreisangehörigen in den kreisfreien Raum begründete. Nach dem Urteil des Verfassungsgerichtshofes NRW aus dem Mai 2014, mit dem eine Verfassungswidrigkeit des  GFG 2011 nicht festgestellt wurde, durfte dies auch wohl nicht ernsthaft mehr erhofft werden.

 

Schlechte Nachrichten gingen in der letzten Woche auch noch mit dem Eckdatenpapier des Landrates zum Kreishaushalt 2015 ein, wie vorhin schon angesprochen. Mit einer angekündigten Anhebung des Hebesatzes bei der allgemeinen Kreisumlage um 2,1 %-Punkte und einer Anhebung des Hebesatzes bei der Jugendamtsumlage um 0,3 %-Punkte errechnet sich für das Jahr 2015  eine Gesamtkreisumlage für die Stadt in Höhe von voraussichtlich 8,1 Mio. Euro. Das sind 0,2 Mio. Euro mehr als in der mittelfristigen Finanzplanung für das Jahr 2015 bislang mit 7,9 Mio. Euro angesetzt. Wesentlicher „Kostentreiber“ im Kreishaushalt ist der große Bereich der sozialen Aufgaben. Fortlaufend steigende Aufwendungen zeichneten sich hier schon seit Längerem ab, aber die Erforderlichkeit einer so deutlichen Anhebung der Kreisumlage, wie im Eckdatenpapier dargestellt, übersteigt doch unsere pessimistisch-vagen Erwartungen hier aus dem Hause zur Kreishaushaltsentwicklung.

 

 

Meine Damen und Herren,

 

weiter möchte ich heute noch nicht Vorgriff auf das Haushaltsplanverfahren 2015 nehmen, aber diese wenigen Ausblicke waren mir wichtig, um das sehr gute Jahresergebnis 2013 in den Zusammenhang der Gesamthaushaltslage einzurücken.

 

Zunächst stehen jetzt im Abschlussverfahren 2013 weitere Aufgaben an. Bereits für den 23. September ist die erste Sitzung des neuen Rechnungsprüfungsausschusses eingeplant, so dass der Ausschuss sich recht zeitnah mit der Prüfung des Entwurfs des Jahresabschlusses 2013 befassen kann. Es ist dann vorgesehen, die Feststellung des Jahresabschlusses 2013 in der Oktober-Sitzung des Rates zur Tagesordnung zu stellen.

 

Für heute danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit!