Betreff
Vorstellung der Abfallbilanz 2013
Vorlage
60/553/2014
Aktenzeichen
60 867-03
Art
Berichtsvorlage öffentlich

Nach § 5 c des Abfallgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (Landesabfallgesetz) haben die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zum 31.03. jeweils für das abgelaufene Jahr eine Bilanz über Art, Menge und Verbleib der entsorgten Abfälle einschließlich der Verwertung zu erstellen. Diese Abfallbilanz ist in geeigneter Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Abfallbilanz für das Jahr 2013 ist als Anlage beigefügt.

 

Bei den Restabfällen (Ziffer 1) ist gegenüber dem Vorjahr ein relativ deutlicher Rückgang um rd. 187 t (- 11,0 %) festzustellen. Berücksichtigt man die leicht gesunkene Einwohnerzahl, so beträgt der Rückgang der Restabfallmenge knapp 9,6 %. Im Jahre 2012 ergab sich pro Einwohner und Jahr eine Restabfallmenge von 119,71 kg; für 2013 hat sich die Menge auf 108,26 kg verringert. Berücksichtigt man die Zahlen der letzten 5 Jahre, so ist zu konstatieren, dass sich die Restabfallmenge 2013 damit deutlich unter der des Jahres 2012 und im Weiteren erheblich unter dem zuvor relativ konstanten Level eingestellt hat.

 

Im Bereich der Bioabfallentsorgung (Ziffer 2) ist eine leichte Zunahme, und zwar um rd. 1,6 % von 2.565,32 t in 2012 auf 2.607,14 t in 2013, zu verzeichnen. Auch im Jahre 2013 ist dennoch weiterhin die Bioabfallmenge deutlich größer als die Restabfallmenge. Bei Einführung der Biotonne ist aufgrund der damaligen Erkenntnisse prognostiziert worden, dass im ländlichen Raum ca. 40 % der Abfälle zur Kompostierung geeignet sind.

 

Bei der Sperrgutentsorgung (Ziffer 5) ist mit 225,40 t gegenüber 188,62 t im Jahre 2012 ein Anstieg um rd. 19,5 % festzustellen. Nachdem hier im vergangenen Jahr ein deutlicher Rückgang der Mengen um rd. 77 t zu beobachten war, wird nunmehr wieder das Level der Vorjahre erreicht ein. Im Bereich der Sperrgutabfuhr ist ergänzend zu berücksichtigen, dass mit Beginn des Jahres 2004 zur Umsetzung der Altholzverordnung mit einem separaten Fahrzeug das Altholz entsorgt wird. Abweichend von den Vorjahren ist der Altholzanteil wieder niedriger als der Sperrmüllanteil; er liegt 2013 bei ca. 45 %. Die separate Abfuhr des Altholzes stellt sich in etwa kostenneutral dar, da die Mehrkosten für das separate Altholzfahrzeug durch die geringeren Entsorgungsentgelte aufgefangen werden.

 

Die Gesamtmenge der häuslichen Abfälle, die Bioabfälle und des Sperrmülls beläuft sich in 2013 auf 4.339,96 t und liegt somit um rd. 2,4 % unter der Vorjahresmenge von 4.448,42 t. Eine schlüssige Begründung für diese Entwicklung ist nicht ersichtlich, allerdings zeigen die Erfahrungen der vergangenen Jahre, dass es immer wieder auch zu relativ deutlichen Verschiebungen kommt.

 

Das Entsorgungsentgelt für die Anlieferung der Restabfälle, der Bioabfälle und des Sperrmülls am Entsorgungszentrum in Ennigerloh belief sich in 2013 auf 382.792,79 €; im Hinblick auf die Kosten 2012 in Höhe von 477.333,64 € ist die Umstellung der Entgeltstruktur ab dem Jahr 2013 zu berücksichtigen. Hiernach galt eine Senkung der Entsorgungsentgelte von 109,89 €/t auf 89,25 €/t bei einer gleichzeitigen Anhebung des Sockelbetrages von 7,14 €/Einwohner/Jahr auf 11,90 €/Einwohner/Jahr. Rechnet man diesen Sockelbetrag (Ziffer 4) in Höhe von 167.770,72 € für 2013 hinzu, so ergeben sich hier Entsorgungskosten in Höhe von insgesamt 550.563,51 € gegenüber 578.543,14 € in 2012. Somit bleibt festzuhalten, dass die Umstellung der Entgeltstruktur für die Stadt Sassenberg auch bei Berücksichtigung des leichten Rückgangs der Entsorgungsmenge insgesamt einen kostensparenden Effekt hat. Die Abfuhrvergütung an das Entsorgungsunternehmen (Ziffer 3) hat sich gegenüber 2012 um knapp 15.000 € auf 207.947,38 € verringert. 

 

Im Bereich der Altpapierverwertung (Ziffer 8) ist zu berücksichtigen, das der Abfallwirtschaftsgesellschaft diese Aufgabe zum 01.01.2011 übertragen wurde. Im Zuge der Übernahme werden die Kosten im Bereich Sammlung und Transport von Altpapier nicht mehr weiterberechnet sondern durch die erzielten Erlöse aus der Altpapierentsorgung ausgeglichen. Hier wird lediglich eine Verwaltungskostenpauschale von rd. 3.400 € erhoben. Die Altpapiermengen der Jahre 2011 - 2013 sind nicht vergleichbar mit den Mengen der vorherigen Jahre, da hier noch die Altpapierentsorgung über eine gewerbliche Altpapiertonne erfolgte. Die angegebenen Sammelmengen beziehen sich nur auf die Altpapiercontainer; die Mengen aus den Altpapiertonnen sind seinerzeit nicht gemeindescharf erfasst worden.

 

Für den Bereich der Verpackungsabfälle (Ziffer 11) aus dem Dualen System bleibt festzustellen, dass die Sammelmenge mit rd. 36,58 kg/Einwohner/Jahr deutlich um rd. 5 kg/Einwohner/Jahr über dem Niveau der Vorjahre liegt. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Berechnung über die Gesamtmengen des Kreises und den Einwohnerschlüssel erfolgt. 

 

Ziffer 12 zeigt die Entwicklung der Abfallmenge am Recyclinghof. Aus den dargestellten Sammelmengen und der Anzahl der Anlieferer lässt sich ersehen, dass sich der Recyclinghof in 2013 bei den Abfallfraktionen insgesamt leicht unter dem Niveau des Vorjahres befindet. Weiterhin wird der Recyclinghof nach wie vor von den Bürgerinnen und Bürgern stark frequentiert. Zwar ist die Zahl der Anlieferer mit 4.485 gegenüber 4.967 in 2012 leicht zurückgegangen, sie befindet sich jedoch weiterhin auf hohem Niveau.

 

Im Jahre 2013 waren Entgelteinnahmen in Höhe von 11.932,50 € zu verzeichnen; diese lagen bei einer niedrigeren Anliefererzahl und insgesamt leicht geringeren Mengen um 1.655,00 € unter den Entgelteinnahmen des Jahres 2012. Insgesamt liegt der rechnerische Zuschussbedarf von 31.326,08 € im Jahre 2013 mit rd. 6.561,00 € über dem des Jahres 2012 mit 37.887,08 €.

 

Hierzu ist auf die Möglichkeit zu verweisen, dass die Bürger unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks der Sperrmüllabfuhr bzw. der Baum- und Strauchschnittabfuhr derartige Abfälle kostenlos abgeben können. Hiervon haben insgesamt 1.029 Bürger mit einer Sperrmüllmenge von rd. 2.052 m³ (2012: 973 Anlieferer mit rd. 1.945 m³) sowie weitere 643 Bürger mit einer Grünabfallmenge von rd. 1.243 m³ (2012: 644 Anlieferer mit rd. 1.225 m³) Gebrauch gemacht, denen somit keine entsprechenden Entgelteinnahmen gegenüberstehen.

 

Ziffer 13 zeigt die Entwicklung der Grünabfallsammelstelle auf dem Schützenplatz in Füchtorf. Die Resonanz in 2013 liegt sowohl bezogen auf die Anliefererzahlen als auch auf die Grünabfallmenge leicht über der für 2012. Der Zuschussbedarf hat sich mit absolut 6.450,62 € gegenüber 2012 mit 6.086,76 € geringfügig erhöht; der Zuschussbedarf je Anlieferer verringerte sich jedoch von 14,53 € auf 13,22 €. Für die Grünabfallannahmestelle gilt es ebenfalls zu berücksichtigen, dass von insgesamt 308 Bürgern Baum- und Strauchschnitt in einer Menge von rd. 544,50 m³ (2012: 252 Bürgern mit rd. 440,50 m³) unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks kostenlos angenommen wurde. 

 

Für den Bereich der Schadstoffentsorgung - Ziffer 16 - bleibt festzustellen, dass sich 2013 zwar in den einzelnen Abfallgruppen Verschiebungen eingestellt haben, die Sammelmenge jedoch insgesamt leicht abgenommen hat. Die Kosten für 2013 lagen daher mit 7.669,70 unter dem Niveau von 2012 mit 7.963,23 €.

 

Seit Oktober 2012 wird in Zusammenarbeit mit der AWG ein kostenloser Abholservice für Elektrogeräte angeboten. An insgesamt 19 Terminen im Jahr 2013 sind rd. 130 Elektrogroßgeräte (Herde, Kühlschränke etc.) rd. 90 Fernseher sowie diverse Elektrokleingeräte (z. B. Rasierapparate, Toaster, Kaffeemaschinen, PC) abgeholt und einer ordnungsgemäßen Verwertung zugeführt worden. 

 

Die Abfallbilanz 2013 zeigt erneut, dass die Bürger den Erfordernissen einer getrennten Erfassung und Verwertung von Abfällen weiterhin positiv gegenüberstehen und sich bemühen, ihren Anteil hierzu beizutragen.