Nach § 5 c des Abfallgesetzes für das Land
Nordrhein-Westfalen (Landesabfallgesetz) haben die öffentlich-rechtlichen
Entsorgungsträger zum 31.03. jeweils für das abgelaufene Jahr eine Bilanz über
Art, Menge und Verbleib der entsorgten Abfälle einschließlich der Verwertung zu
erstellen. Diese Abfallbilanz ist in geeigneter Weise der Öffentlichkeit zugänglich
zu machen. Die Abfallbilanz für das Jahr 2010 ist als Anlage beigefügt.
Bei den Restabfällen (Ziffer 1) ist wie im Vorjahr erneut
ein leichter Rückgang um rd. 7 t (- 0,40 %) festzustellen. Berücksichtigt man
die leicht gestiegene Einwohnerzahl, so beträgt der Rückgang der
Restabfallmenge sogar rd. 1,05 %. Im Jahre 2009 ergab sich pro Einwohner und
Jahr eine Restabfallmenge von 126,25 kg; für 2010 hat sich die Menge auf 124,92
kg verringert. Die Restabfallmengen 2009 und 2010 sind dennoch nahezu konstant;
in der Tendenz ist jedoch ein deutlicher Rückgang seit 2005 mit rd. 1.920 t
bzw. 133 kg/Einwohner festzustellen.
Auch im Bereich der Bioabfallentsorgung (Ziffer 2) ist
erneut ein Rückgang, und zwar um rd. 1,23 % von 2.627,49 t in 2009 auf 2.595,20
t in 2010, zu verzeichnen. Auch im Jahre 2010 ist dennoch weiterhin die
Bioabfallmenge deutlich größer als die Restabfallmenge. Bei Einführung der
Biotonne ist aufgrund der damaligen Erkenntnisse prognostiziert worden, dass im
ländlichen Raum ca. 40 % der Abfälle zur Kompostierung geeignet sind.
Bei der Sperrgutentsorgung (Ziffer 5) ist mit 218,07 t
gegenüber 215,81 t im Jahre 2009 eine nahezu konstante Menge festzustellen. Im
Bereich der Sperrgutabfuhr ist weiter zu berücksichtigen, dass mit Beginn des
Jahres 2004 zur Umsetzung der Altholzverordnung mit einem separaten Fahrzeug
das Altholz entsorgt wird. Nach dem in den vergangenen beiden Jahren der
Altholzanteil größer als der Sperrmüllanteil war, liegt der Altholzanteil in
2010 bei ca. 48,4 %. Die separate Abfuhr des Altholzes stellt sich in etwa
kostenneutral dar, da die Mehrkosten für das separate Altholzfahrzeug durch die
geringeren Entsorgungsentgelte (45,82 €/t gegenüber 99,18 €/t für Sperrmüll)
aufgefangen werden.
Die Gesamtmenge der häuslichen Abfälle, die Bioabfälle und
des Sperrmülls beläuft sich in 2009 auf 4.598,40
t und liegt somit um rd. 0,8 % unter der Vorjahresmenge von 4.635,61 t.
Das Entsorgungsentgelt für die Anlieferung der Restabfälle,
der Bioabfälle und des Sperrmülls am Entsorgungszentrum in Ennigerloh belief
sich in 2010 auf 494.169,08 €. Hinzuzurechnen ist hier noch der Sockelbetrag
(Ziffer 4) in Höhe von 6,00 €/Einwohner/Jahr zuzüglich Mehrwertsteuer;
insgesamt war hierfür an die Abfallwirtschaftsgesellschaft ein Betrag von
100.514,76 € zu entrichten. Die Abfuhrvergütung an das Entsorgungsunternehmen
(Ziffer 3) hat sich geringfügig gegenüber 2009 um rd. 1.000 € auf 213.446,02 € erhöht. Grund hierfür war
bei einer konstanten Abfuhrvergütung eine minimal höhere Behälterzahl.
Im Bereich der Altpapierverwertung (Ziffer 8) ist auf die
Einführung der privaten gewerblichen Altpapiertonne Mitte 2008 zu verweisen.
Hierdurch ist ein erheblicher Teil der Sammelmenge der Altpapiercontainer
weggebrochen. Wurden in den Monaten Januar bis Juni 2008 durchschnittlich rd.
46,50 t an Altpapier gesammelt, so verringerte sich diese Menge in der 2. Jahreshälfte
auf durchschnittlich rd. 20,8 t/Monat. Dieser Trend hat sich in den Jahren 2009
mit 242,32 t und 2010 mit 216,76 t fortgesetzt. Parallel hierzu liegen auch die
Einnahmen aus der Verwertung des Altpapiers mit 6.096,13 € um rd. 900 € unter
denen des Jahres 2009. Insgesamt bleibt jedoch festzustellen, dass die
gesunkene Altpapiermenge zu einem rechnerisch geringeren Zuschussbedarf von 2.774,49 € gegenüber 2.834,18 € in 2009 führt, da die Kosten
der Entsorgung höher liegen als die Verwertungsentgelte. Im Zuge der Übernahme
der Altpapierentsorgung durch die Abfallwirtschaftsgesellschaft zum 01.01.2011
werden die Kosten im Bereich Sammlung und Transport von Altpapier nicht mehr
weiterzuberechnen sondern durch die erzielten Erlöse aus der
Altpapierentsorgung ausgeglichen. Abgesehen von einer Verwaltungskostenpauschale
von rd. 900 € fallen für die Altpapierentsorgung ab 2011 keine Kosten an.
Für den Bereich der Verpackungsabfälle (Ziffer 11) aus dem
Dualen System bleibt festzustellen, dass die Sammelmenge mit rd. 31,76
kg/Einwohner/Jahr leicht über dem Niveau der Vorjahre liegt.
Ziffer 12 zeigt die Entwicklung der Abfallmenge am
Recyclinghof. Aus den dargestellten Sammelmengen und der Anzahl der Anlieferer
lässt sich ersehen, dass sich der Recyclinghof in 2010 bei allen
Abfallfraktionen unter dem Niveau des Vorjahres befindet, sich dennoch
weiterhin einer großen Resonanz erfreut. So ist die Zahl der Anlieferer mit
4.253 gegenüber 5.158 in 2009 zwar geringer, aber immer noch höher als in den vorhergehenden
Jahren.
Im Jahre 2010 waren Entgelteinnahmen in Höhe von 12.227,50 €
zu verzeichnen; diese lagen infolge der niedrigeren Zahl an Anlieferern um rd.
2.800,00 € unter den Entgelteinnahmen des Jahres 2009. Insgesamt liegt der
rechnerische Zuschussbedarf von 34.494,15 € im Jahre 2010 mit rd. 2.100 € unter
dem des Jahres 2009 mit 36.622,68 €.
Hierzu ist auf die Möglichkeit zu verweisen, dass die Bürger
unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks der Sperrmüllabfuhr bzw. der Baum-
und Strauchschnittabfuhr derartige Abfälle kostenlos abgeben können. Hiervon
haben insgesamt 792 Bürger mit einer Sperrmüllmenge von rd. 1.555 m³ (2009: 732
Anlieferer mit rd. 1.434 m³) sowie weitere 514 Bürger mit einer Grünabfallmenge
von rd. 972 m³ (2009: 394 Anlieferer mit rd. 713 m³) Gebrauch gemacht, denen somit
keine entsprechenden Entgelteinnahmen gegenüberstehen.
Ziffer 13 zeigt die Entwicklung der Grünabfallsammelstelle
auf dem Schützenplatz in Füchtorf. Die Resonanz in 2010 liegt im Hinblick auf
die Anliefererzahlen und die Grünabfallmenge leicht unter der für 2009. Der
Zuschussbedarf hat sich mit absolut 5.759,90 € gegenüber 2009 mit 5.733,32 €
geringfügig erhöht; auch der Zuschussbedarf je Anlieferer erhöhte sich 12,22 €
auf 13,21 €. Für die Grünabfallannahmestelle gilt es ebenfalls zu
berücksichtigen, dass von insgesamt 202 Bürgern Baum- und Strauchschnitt in
einer Menge von rd. 338,50 m³ (2008: 160 Bürgern mit rd. 280,50 m³) unter
Vorlage des entsprechenden Wertschecks kostenlos angenommen wurde.
Für den Bereich der Schadstoffentsorgung - Ziffer 16 -
bleibt festzustellen, dass sich 2010 zwar in den einzelnen Abfallgruppen
Verschiebungen eingestellt haben, die Sammelmenge jedoch nur leicht
zurückgegangen ist. Die Kosten für 2010 lagen daher mit 8.118,55 € nahezu auf dem gleichen Niveau wie in 2009 mit
8.148,47.
Die Abfallbilanz 2010 zeigt erneut, dass die Bürger den
Erfordernissen einer getrennten Erfassung und Verwertung von Abfällen weiterhin
positiv gegenüberstehen und sich bemühen, ihren Anteil hierzu beizutragen.