Betreff
Vorstellung der Abfallbilanz 2009
Vorlage
60/974/2010
Aktenzeichen
60 867-03
Art
Berichtsvorlage öffentlich

Nach § 5 c des Abfallgesetzes für das Land Nordrhein-Westfalen (Landesabfallgesetz) haben die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger zum 31.03. jeweils für das abgelaufene Jahr eine Bilanz über Art, Menge und Verbleib der entsorgten Abfälle einschließlich der Verwertung zu erstellen. Diese Abfallbilanz ist in geeigneter Weise der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die Abfallbilanz für das Jahr 2009 ist als Anlage beigefügt.

 

Bei den Restabfällen (Ziffer 1) ist gegenüber dem Vorjahr erneut ein leichter Rückgang um rd. 12 t (- 0,67 %) festzustellen. Berücksichtigt man die leicht rückläufige Einwohnerzahl, so liegt ein Anstieg der Restabfallmenge um rd. 0,2 %. Im Jahre 2008 ergab sich pro Einwohner und Jahr eine Restabfallmenge von 128,03 kg; für 2009 hat sich die Menge um geringfügig auf 126,25 kg erhöht. Die Restabfallmengen 2008 und 2009 sind somit nahezu konstant.

 

Auch im Bereich der Bioabfallentsorgung (Ziffer 2) ist erneut ein Rückgang, und zwar um rd. 1,22 % von 2.660,05 t in 2008 auf 2.627,49 t in 2009, festzustellen. Auch im Jahre 2009 ist dennoch weiterhin die Bioabfallmenge deutlich größer als die Restabfallmenge. Bei Einführung der Biotonne ist aufgrund der damaligen Erkenntnisse prognostiziert worden, dass im ländlichen Raum ca. 40 % der Abfälle zur Kompostierung geeignet sind.

 

Bei der Sperrgutentsorgung (Ziffer 5) ist mit 215,81 t gegenüber 195,27 t im Jahre 2008 ein deutlicher Anstieg um ca. 10,5 % festzustellen. Berücksichtigt man die Sperrmüllmengen der vergangenen Jahre, so bleibt jedoch festzustellen, dass sich die Menge 2009 im üblichen Schwankungsbereich befindet. Im Bereich der Sperrgutabfuhr ist weiter zu berücksichtigen, dass mit Beginn des Jahres 2004 zur Umsetzung der Altholzverordnung mit einem separaten Fahrzeug das Altholz entsorgt wird. Der Altholzanteil liegt bei ca. 53,65 %. Die separate Abfuhr des Altholzes stellt sich in etwa kostenneutral dar, da die Mehrkosten für das separate Altholzfahrzeug durch die geringeren Entsorgungsentgelte (45,82 €/t gegenüber 99,18 €/t für Sperrmüll) aufgefangen werden.

 

Die Gesamtmenge der häuslichen Abfälle, die Bioabfälle und des Sperrmülls beläuft sich in 2009 auf 4.635,61 t und liegt somit um rd. 0,5 % unter der Vorjahresmenge von 4.659,76 t.

 

Das Entsorgungsentgelt für die Anlieferung der Restabfälle, der Bioabfälle und des Sperrmülls am Entsorgungszentrum in Ennigerloh belief sich in 2009 auf 497.960,94 €. Hinzuzurechnen ist hier noch der Sockelbetrag (Ziffer 4) in Höhe von 6,00 €/Einwohner/Jahr zuzüglich Mehrwertsteuer; insgesamt war hierfür an die Abfallwirtschaftsgesellschaft ein Betrag von 101.530,40 € zu entrichten. Die Abfuhrvergütung an das Entsorgungsunternehmen (Ziffer 3) hat sich infolge der vertraglich geregelten Preisgleitklausel für 2009 um rd. 12.000 € auf 212.520,28 € erhöht. Hauptgrund für die seinerzeitige Preisanpassung waren die stark angestiegenen Treibstoffkosten. 

 

Im Bereich der Altpapierverwertung (Ziffer 8) ist auf die Einführung der privaten gewerblichen Altpapiertonne Mitte 2008 hinzuweisen. Hierdurch ist ein erheblicher Teil der Sammelmenge bei den Altpapiercontainer weggebrochen. Wurden in den Monaten Januar bis Juni 2008 durchschnittlich rd. 46,50 t an Altpapier gesammelt, so verringerte sich diese Menge in der 2. Jahreshälfte auf durchschnittlich rd. 20,8 t/Monat. Dieser Trend hat sich auch im Jahr 2009 fortgesetzt, die Sammelmenge belief sich hier auf 212,32 t. Parallel hierzu liegen auch die Einnahmen aus der Verwertung des Altpapiers mit 12.776,20 € um rd. 5.800 € unter denen des Jahres 2008. Insgesamt bleibt jedoch festzustellen, dass die gesunkene Altpapiermenge zu einem rechnerisch geringeren Zuschussbedarf von 2.834,18 € gegenüber 3.062,35 € in 2008 führt, da die Kosten der Entsorgung höher liegen als die Verwertungsentgelte.

 

Für den Bereich der Verpackungsabfälle (Ziffer 11) aus dem Dualen System bleibt festzustellen, dass die Sammelmenge mit rd. 31 kg/Einwohner/Jahr leicht über dem Niveau der Vorjahre liegt.

 

Ziffer 12 zeigt die Entwicklung der Abfallmenge am Recyclinghof. Aus den dargestellten Sammelmengen und der Anzahl der Anlieferer lässt sich ersehen, dass der Recyclinghof in 2009 bei allen Abfallfraktionen über dem Niveau des Vorjahres befindet und sich weiterhin  einer großen Resonanz erfreut. So ist bei der Zahl der Anlieferer mit 5.158 gegenüber 3.997 ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen. Im Bereich Restabfall/Sperrmüll wurde die Vorjahresmenge von 169,63 t mit 202,10 t deutlich überschritten. Auch für die Bereiche Altholz und Bauschutt lagen die Menge über denen des Vorjahres.

 

Im Jahre 2009 waren Entgelteinnahmen in Höhe von 15.087,50 € zu verzeichnen; diese lagen infolge der höheren Zahl an Anlieferern um rd. 2.500,00 € über den Entgelteinnahmen des Jahres 2008. Insgesamt liegt der rechnerische Zuschussbedarf von 36.622,68 € im Jahre 2009 mit rd. 3.400 € über dem des Jahres 2008 mit 33.249,92 €.

 

Hierzu ist auf die Möglichkeit zu verweisen, dass die Bürger unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks der Sperrmüllabfuhr bzw. der Baum- und Strauchschnittabfuhr entsprechende Abfälle kostenlos abgeben können. Hiervon haben insgesamt 732 Bürger mit einer Sperrmüllmenge von rd. 1.434 m³ (2008: 750 Anlieferer mit rd. 1.467 m³) sowie weitere 394 Bürger mit einer Grünabfallmenge von rd. 713 m³ (2008: 380 Anlieferer mit rd. 665 m³) Gebrauch gemacht, denen keine entsprechenden Entgelteinnahmen gegenüberstehen.

 

Ziffer 13 zeigt die Entwicklung der Grünabfallsammelstelle auf dem Schützenplatz in Füchtorf. Die Resonanz in 2009 liegt im Hinblick auf die Anliefererzahlen und die Grünabfallmenge über der für 2008. Der Zuschussbedarf hat sich mit absolut 5.733,32 € gegenüber 2008 mit 5.623,86 € erhöht; der Zuschussbedarf je Anlieferer reduzierte sich jedoch aufgrund der deutlich höheren Anliefererzahl von 15,32 € auf 12,22 €. Auch für die Grünabfallannahmestelle gilt es zu berücksichtigen, dass von insgesamt 160 Bürgern Baum- und Strauchschnitt in einer Menge von rd. 280,50 m³ (2008: 137 Bürgern mit rd. 222,00 m³) unter Vorlage des entsprechenden Wertschecks kostenlos angenommen wurde. 

 

Für den Bereich der Schadstoffentsorgung - Ziffer 16 - bleibt festzustellen, dass sich 2009 bei fast allen Abfallgruppen größere Sammelmengen eingestellt haben. Die Kosten für 2009 lagen daher mit 8.148,47 € um rd. 1.500,00 € über denen des Vorjahres.

 

Die Abfallbilanz 2009 zeigt, dass die Bürger den Erfordernissen einer getrennten Erfassung und Verwertung von Abfällen weiterhin positiv gegenüberstehen und sich bemühen, ihren Anteil hierzu beizutragen.