Beschluss: Berichterstattung

Der Vorsitzende Christian Borgmann begrüßt den Vertreter der Akademie Ehrenamt im Kreis Warendorf, Herrn Beier, zur Sitzung. Er bedankt sich bei Herrn Beier, dass dieser sich bereit erklärt hat, noch einmal über die Ehrenamtskarte zu berichten.

 

Herr Beier erläutert, dass er die Gelegenheit gerne ergriffen habe, zu Sinn und Zweck der Ehrenamtskarte zu berichten. Die Ehrenamtskarte ist im Jahr 2011 eingeführt worden. Insgesamt seien rd. 600 Bürgerinnen und Bürger im Kreis Warendorf Inhaber der Ehrenamtskarte. So vielfältig, wie sich die Bürgerschaft im Kreis Warendorf darstelle, sei auch die Ehrenamtskarte in der Bürgerschaft verteilt. Bisher seien der Kooperationsvereinbarung mit der Akademie Ehrenamt alle Kommunen beigetreten, im Jahr 2012 auch die Stadt Sassenberg. Zunächst habe die Akademie Ehrenamt die Kooperationsvereinbarung befristet abgeschlossen. Diese sei mit der Stadt Sassenberg Ende 2014 ausgelaufen. Zwischenzeitlich seien mit acht bis neun Kommunen Verlängerungsvereinbarungen geschlossen worden. Er würde sich freuen, wenn auch die Stadt Sassenberg sich zu einer Verlängerung entschließen könnte. In Sassenberg gäbe es zurzeit zwölf Ehrenamtskarteninhaber, davon acht Männer und vier Frauen. Die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar:

 

21 – 30 Jahre:             5 Karteninhaber

46 – 65 Jahre:             5 Karteninhaber

 

Er sehe für die Stadt Sassenberg viel Luft nach oben, um weitere Personen mit der Ehrenamtskarte Anerkennung für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zukommen zu lassen.

 

Im weiteren Verlauf erläutert Herr Beier die Rahmenbedingungen. U. a. weist er darauf hin, dass eine Karte bei einem Engagement von fünf Stunden wöchentlich, das seit mindestens zwei Jahren ausgeübt werden müsse, ausgestellt werden könne. Dabei gehe es nicht darum zu konsumieren, d. h. die Leistungen eines Vereins oder einer Einrichtung in Anspruch zu nehmen, sondern selbst Verantwortung für die Gestaltung der Vereinsarbeit zu übernehmen. Ganz wichtig sei, dass im Vordergrund nicht die damit möglicherweise verbundenen Vergünstigungen stehen, sondern die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements. Sicherlich gäbe es auch Probleme, insbesondere beim Umgang mit den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehren und auch den Mitgliedern politischer Gremien, die ihre Tätigkeit auch ehrenamtlich ausführen, aber für diese teilweise eine Aufwandsentschädigung erhalten. Hier könnte eine Ehrenamtskarte nicht ausgestellt werden.

 

In seinem weiteren Vortrag erläutert Herr Beier die Motivation ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Insbesondere spricht er bei älteren Menschen den Hilfegedanken an, während es bei jungen Menschen im Alter zwischen 20 und 26 Jahren eine Erprobungsphase sei. Stark im Vormarsch sei auch die befristete ehrenamtliche Tätigkeit.

 

Für Sassenberg stelle sich letztlich die Frage, wie die Verbreitung der Ehrenamtskarte ausgebaut werden könne. Er könne nur dafür werben, die Kooperation mit der Akademie Ehrenamt zu verlängern.

 

Am. Röhl bedankt sich bei Herrn Beier für die Ausführlichkeit des Vortrages. Er sei letztlich immer ein Verfechter der Ehrenamtskarte gewesen, habe aber bei der Einführungsveranstaltung in Sassenberg einen absolut schlechten Eindruck erhalten und dieses Thema zunächst für sich abgehakt. Ihm sei auch wichtig noch einmal zu betonen, dass es nicht um Vergünstigungen, sondern um die Ehrung der ehrenamtlich Tätigen an sich ginge. Sein Vorschlag wäre, statt Karte ein Anstecker zu entwickeln, da dies nach außen dokumentiere, dass jemand ehrenamtlich tätig sei. Die Sinnhaftigkeit der Ehrenamtskarte könne er nur unterstützen. Auf Frage des Vorsitzenden erläutert Herr Beier, dass die Ehrenamtskarte grundsätzlich nur dann verliehen werden kann, wenn der Inhaber zustimme. D. h. i. d. R. müsse auch ein entsprechender Antrag vorliegen. Es sei aber bereits mehrfach so gewesen, dass von Vereinen die Ehrenamtskarte als Ehrung für jemanden vorgeschlagen worden sei. Die zu ehrende Person habe bislang auch jeweils die Ehrenamtskarte angenommen.

 

Der Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Beier für seine Ausführungen.