Sitzung: 29.01.2015 Sozial-, Jugend-, Kultur-, Sport- und Schulausschuss
Beschluss: Berichterstattung
Der Vorsitzende Christian Borgmann begrüßt
den Vertreter der Akademie Ehrenamt im Kreis Warendorf, Herrn Beier, zur
Sitzung. Er bedankt sich bei Herrn Beier, dass dieser sich bereit erklärt hat,
noch einmal über die Ehrenamtskarte zu berichten.
Herr Beier erläutert, dass er die
Gelegenheit gerne ergriffen habe, zu Sinn und Zweck der Ehrenamtskarte zu
berichten. Die Ehrenamtskarte ist im Jahr 2011 eingeführt worden. Insgesamt
seien rd. 600 Bürgerinnen und Bürger im Kreis Warendorf Inhaber der
Ehrenamtskarte. So vielfältig, wie sich die Bürgerschaft im Kreis Warendorf
darstelle, sei auch die Ehrenamtskarte in der Bürgerschaft verteilt. Bisher
seien der Kooperationsvereinbarung mit der Akademie Ehrenamt alle Kommunen
beigetreten, im Jahr 2012 auch die Stadt Sassenberg. Zunächst habe die Akademie
Ehrenamt die Kooperationsvereinbarung befristet abgeschlossen. Diese sei mit
der Stadt Sassenberg Ende 2014 ausgelaufen. Zwischenzeitlich seien mit acht bis
neun Kommunen Verlängerungsvereinbarungen geschlossen worden. Er würde sich
freuen, wenn auch die Stadt Sassenberg sich zu einer Verlängerung entschließen
könnte. In Sassenberg gäbe es zurzeit zwölf Ehrenamtskarteninhaber, davon acht
Männer und vier Frauen. Die Altersstruktur stellt sich wie folgt dar:
21 – 30 Jahre: 5 Karteninhaber
46 – 65 Jahre: 5 Karteninhaber
Er sehe für die
Stadt Sassenberg viel Luft nach oben, um weitere Personen mit der
Ehrenamtskarte Anerkennung für ihre ehrenamtliche Tätigkeit zukommen zu lassen.
Im weiteren
Verlauf erläutert Herr Beier die Rahmenbedingungen. U. a. weist er darauf hin,
dass eine Karte bei einem Engagement von fünf Stunden wöchentlich, das seit
mindestens zwei Jahren ausgeübt werden müsse, ausgestellt werden könne. Dabei
gehe es nicht darum zu konsumieren, d. h. die Leistungen eines Vereins oder
einer Einrichtung in Anspruch zu nehmen, sondern selbst Verantwortung für die
Gestaltung der Vereinsarbeit zu übernehmen. Ganz wichtig sei, dass im
Vordergrund nicht die damit möglicherweise verbundenen Vergünstigungen stehen,
sondern die Anerkennung des ehrenamtlichen Engagements. Sicherlich gäbe es auch
Probleme, insbesondere beim Umgang mit den Mitgliedern der Freiwilligen
Feuerwehren und auch den Mitgliedern politischer Gremien, die ihre Tätigkeit
auch ehrenamtlich ausführen, aber für diese teilweise eine
Aufwandsentschädigung erhalten. Hier könnte eine Ehrenamtskarte nicht
ausgestellt werden.
In seinem weiteren
Vortrag erläutert Herr Beier die Motivation ehrenamtliche Arbeit zu leisten.
Insbesondere spricht er bei älteren Menschen den Hilfegedanken an, während es
bei jungen Menschen im Alter zwischen 20 und 26 Jahren eine Erprobungsphase
sei. Stark im Vormarsch sei auch die befristete ehrenamtliche Tätigkeit.
Für Sassenberg
stelle sich letztlich die Frage, wie die Verbreitung der Ehrenamtskarte
ausgebaut werden könne. Er könne nur dafür werben, die Kooperation mit der
Akademie Ehrenamt zu verlängern.
Am. Röhl bedankt
sich bei Herrn Beier für die Ausführlichkeit des Vortrages. Er sei letztlich
immer ein Verfechter der Ehrenamtskarte gewesen, habe aber bei der
Einführungsveranstaltung in Sassenberg einen absolut schlechten Eindruck
erhalten und dieses Thema zunächst für sich abgehakt. Ihm sei auch wichtig noch
einmal zu betonen, dass es nicht um Vergünstigungen, sondern um die Ehrung der ehrenamtlich
Tätigen an sich ginge. Sein Vorschlag wäre, statt Karte ein Anstecker zu
entwickeln, da dies nach außen dokumentiere, dass jemand ehrenamtlich tätig
sei. Die Sinnhaftigkeit der Ehrenamtskarte könne er nur unterstützen. Auf Frage
des Vorsitzenden erläutert Herr Beier, dass die Ehrenamtskarte grundsätzlich
nur dann verliehen werden kann, wenn der Inhaber zustimme. D. h. i. d. R. müsse
auch ein entsprechender Antrag vorliegen. Es sei aber bereits mehrfach so
gewesen, dass von Vereinen die Ehrenamtskarte als Ehrung für jemanden
vorgeschlagen worden sei. Die zu ehrende Person habe bislang auch jeweils die
Ehrenamtskarte angenommen.
Der Vorsitzende
bedankt sich bei Herrn Beier für seine Ausführungen.